Gleich mehrere Luftschutzkeller erinnern im Raum Bregenz heute noch an die Zeit, als die Zivilbevölkerung ganze Nächte im Bunker verbringen musste. Einige stehen leer, andere, wie zum Beispiel der Bunker unter dem Gallusstift in Bregenz, wurden zeitweise für die Zucht von Pilzen benutzt.
Französische Armee beschoss Bregenz
Die französische Armee beschoss in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai von Lochau aus mit Artillerie die Stadt, am Morgen des 1. Mai folgten dann Luftangriffe mit Jagdbombern, bei denen aber keine Brandbomben abgeworfen wurden – sonst wären die Zerstörungen noch viel größer gewesen. Am Nachmittag des 1. Mai rückten dann die gepanzerten Fahrzeuge nach. 80 Häuser wurden durch Brände zerstört, zahlreiche weitere stark beschädigt.
Zeitzeugin hielt Eindrücke fest
Die damals zwölfjährige Anni Forster hielt ihre Eindrücke Tag für Tag fest – einschließlich der Erlebnisse im April 1945, als sich die Fliegeralarm-Meldungen häuften. Man hatte große Angst, sagte Anni Forster.
Widerstand auch in anderern Teilen Vorarlbergs
Nach Bregenz nahm die französische Armee in den folgenden Tagen auch Dornbirn und Hohenems ein, doch vor Götzis stieß sie neuerlich auf Widerstand der Wehrmacht. Und auch hier musste die Bevölkerung die Rechnung bezahlen: In Götzis wurden zehn Häuser zerstört, allein in der Bäckerei Lampert starben vier Menschen.
Mehrere Brücken zerstört
Die SS-Angehörigen zerstörten auf ihrem Rückzug mehrere Brücken und töteten Menschen, die Widerstand leisteten – etwa in Bregenz, Bludenz und Langenegg. In Feldkirch ging der Krieg ohne Blutvergießen zu Ende, ebenso im Kleinwalsertal, wo die örtliche Widerstandsbewegung erfolgreich die Macht übernommen hatte.
Kriegsende vor 75 Jahren
Zwischen 30. April und 4. Mai 1945 besetzte die französische Armee Vorarlberg und befreite es von der NS-Herrschaft. In Bregenz und Götzis gab es Widerstand, entsprechend groß waren dort die Schäden. Für Schüler war damit ein ganzes Schuljahr verloren.