Mann mit Visier und Maske
ORF Vorarlberg
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Coronavirus

Visier oder Maske? Verwirrung in der Gastronomie

Die Verwirrung rund um die Maskenpflicht in der Gastronomie ist in Vorarlberg nun perfekt: Darf das Service-Personal ein Plexiglas-Visier verwenden oder nicht? Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) ist dagegen, es müsse ein Mundnasenschutz getragen werden, Wirte-Sprecher Andrew Nussbaumer widerspricht.

Laut Nussbaumer sind die Plexiglas-Visiere sehr wohl ausreichend. Er habe diese Auskunft am Donnerstagnachmittag direkt aus dem zuständigen Tourismusministerium bekommen. Nussbaumer stellt klar: Sollten die Plexiglas-Visiere allein aber nicht erlaubt werden, würden viele Gastronomen überlegen, überhaupt aufzusperren.

Klares Nein von Gesundheitslandesrätin

Von der Gesundheitslandesrätin kam am Vormittag ein klares Nein zu den Plexiglas-Visieren. Sie betonte, dass ein Plexiglasschild keinen Mundnasenschutz ersetzen könne, da die Aerosole, in denen sich die Viren befinden, unter die Plexiglasscheibe gewirbelt werden können. Einen echten Schutz biete nur der Mundnasenschutz, der eng am Gesicht anliegen und mit Bändern oder Gummis fixiert werden müsse, so Rüscher.

Plexiglasschild
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So sieht ein Plexiglasschild aus

Krankenhaushygieniker Hans Hirschmann sieht bei der Plexiglasscheibe Vor- und Nachteile, betont aber auch, dass sie einen Mundnasenschutz nicht ersetzen könne. Ein Vorteil der Plexiglasscheibe sei der Schutz der Augen und damit sei er für bestimmte Tätigkeiten im Krankenhaus geeignet. Der Tragekomfort eines Visiers über längere Zeit sei nicht gegeben, sagt Hirschmann.

Die Regeln für den Lokalbesuch

Ab 15. Mai dürfen Lokale und Gasthäuser wieder aufsperren, allerdings wird es neue Spielregeln geben. Wie Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Dienstag in einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt darlegte, können die Betriebe zwischen 6.00 und 23.00 Uhr wieder Gäste bewirten. Aus der Gastronomie und Hotellerie kamen erleichterte Kommentare.

Umstritten: Gesichtsvisiere aus Plexiglas

Am 15. Mai darf die Gastronomie wieder aufsperren. Für Verwirrung sorgt aber die Schutzausrüstung für das Service-Personal. Der Vorarlberger Wirte-Sprecher Andrew Nussbaumer wollte die Mitarbeiter mit einer Plexiglasscheibe ausstatten – laut Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) muss es aber ein Mundnasenschutz sein.

Dabei dürfen maximal vier Erwachsene samt ihren minderjährigen Kindern an einem Tisch Platz nehmen, wobei ein Mindestabstand von einem Meter zu den Nachbartischen eingehalten werden muss. Im Unterschied zum Servicepersonal, das einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) zu tragen hat, besteht für die Gäste am Tisch keine Maskenpflicht. Masken sind aber beim Betreten und Verlassen des Lokals sowie bei Toilettenbesuchen vorgesehen. Das Personal wiederum muss in Küchen und Lagern keine Masken tragen, wenn der Mindestabstand eingehalten wird – mehr dazu in ORF.at.