Bub springt auf blauem Trampolin
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Chronik

Die Gefahren beim Trampolinspringen

Aufgrund der Maßnahmen gegen das Coronavirus halten sich derzeit zahlreiche Kinder in den Gärten auf. Damit stehen das Trampolinspringen und mit den wärmer werdenden Temperaturen auch das Baden und Plantschen hoch im Kurs. Die Inititiative „Sicheres Vorarlberg“ ruft zur Vorsicht auf.

Laut Studien nehmen die Unfälle beim Trampolinspringen zu. Rund 10.000 Kinder müssen österreichweit pro Jahr nach einem Trampolinunfall ins Spital. Fast die Hälfte davon erleidet dabei schwere Knochenbrüche. Rund zwei Drittel der Verletzten sind Burschen.

Ob und was für Gefahren von einem Trampolin ausgehen, hängt davon ab, wie es benutzt wird, so die Initiative „Sicheres Vorarlberg“. Die häufigsten Gründe für zum Teil schwere Verletzungen seien Zusammenstöße, unsachgemäße Landung, Stürze auf den Rahmen des Trampolins oder gar der Sturz vom Sportgerät.

Auf richtige Aufstellung des Trampolins achten

Deshalb sei es wichtig, einige Sicherheitsmaßnahmen zu beherzigen, so die Initiative „Sicheres Vorarlberg“. Dazu zähle beispielsweise die richtige Ausstattung des Trampolins. Wichtig: Das Trampolin muss rundum mit einem Fangnetz in ausreichender Höhe bestückt sein. Außerdem dürfen am Rahmen keine Metallteile herausragen. Das Trampolin hat auch nichts in der Nähe von Bäumen oder Zäunen zu suchen. Man sollte darauf achten, dass keine Gegenstände verstreut sind, auf die man möglicherweise hart fallen kann.

Nutzung als Sportgerät: Einzeln springen

Bei Kleinkindern wird das Trampolin oftmals als Spielgerät genutzt. Es werden Purzelbäume und Räder geschlagen, geturnt oder einfach nur gemeinsam gespielt. Dies ändert sich jedoch, wenn das Gartentrampolin als Sportgerät benutzt wird und höhere und schwierigere Sprünge gemacht werden. In diesem Fall lautet die Empfehlung, das Trampolin nur einzeln zu benutzen.

Scharfkantige Gegenstände sollten vor dem Hüpfen unbedingt abgelegt bzw. aus den Taschen genommen werden. Es empfiehlt sich, nur barfuß oder in Gymnastik- oder leichten Turnschuhen mit dünner Sohle zu springen.

Saltos nur unter fachlicher Anleitung

Grundsätzlich gilt: nur so hoch springen, wie man es kontrollieren kann und keine Überkopfsprünge (Saltos) probieren. Dies sollte nur unter fachlicher Anleitung geübt werden. Bei körperlicher Ermüdung oder Konzentrationsverlust sollte man das Trampolin verlassen und eine Pause einlegen.

Vor dem Hüpfvergnügen sollten Gefahren und Verhaltensregeln auf jeden Fall mit den Kindern besprochen werden, empfiehlt die Initiative. Dies allein reiche jedoch nicht, es gelte trotzdem den Nachwuchs immer im Auge zu behalten.

Ertrinken: „Zwei, drei Minuten Unaufmerksamkeit reichen“

Umso wärmer es wird, umso mehr Pools und Plantschbecken sind in Betrieb. Hier gelte es ganz besonders, hinzuschauen, so die Initiative „Sicheres Vorarlberg“. Denn vielfach seien Erwachsene in dem Glauben, das Kind im Auge zu haben – aber die Statisitk zeige, dass in neun von zehn Ertrinkungsfällen Erwachsene im Umkreis von zehn Metern waren, während das Unglück passierte.

„Es sind die kurzen Unterbrechungen, einmal kurz telefonieren, das Essen zubereiten. Und das genügt schon, es genügen zwei, drei Minuten Unaufmerksamkeit und schon kann das KInd ertrinken“, so Mario Amann, Geschäftsführer der Initiative „Sichere Gemeinden“. Amann betont, dass statistisch gesehen zu jedem tödlichen Badeunfall noch vier weitere schwere Unfälle mit bleibenden Schäden kommen.

Kleine Kinder ertrinken lautlos

Das höchste Risikoalter für Ertrinkungsunfälle liegt zwischen sechs Monaten und zwei Jahren, weil diese Kinder einem sogenannten Diving- oder Todstell-Reflex unterliegen und nicht um Hilfe rufen. „Diese Kinder ertrinken lautlos“, so Amann.

Sicheres Vorarlberg – Gefahren Pool und Mountainbike

Der eigene Pool erlebt Corona-bedingt einen ordentlichen Boom. Nachdem das Ertrinken zu den häufigsten Todesursachen bei Kleinkinder gehört, appelliert die Initiative „Sicheres Vorarlberg“: „Schauen sie nicht zu lange weg“.