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Vorarlberg Tourismus/Popp & Hackner
Vorarlberg Tourismus/Popp & Hackner
Wirtschaft

Tourismus fürchtet um ein Drittel der Betriebe

Die Tourismusbranche wird besonders hart von der Coronavirus-Situation getroffen. Vertreter der Vorarlberger Wirtschaftskammer schlagen nun Alarm und fordern Akut-Maßnahmen zur Deckung laufender Kosten. Ansonsten könnte ein Drittel der Betriebe „wegbrechen“, so die Befürchtung.

In der Tourismusbranche herrscht absoluter Stillstand, die Betriebe sind seit Mitte März geschlossen. Nun gehe es vor allem um die Existenzsicherung, sagt Markus Kegele vom Hotel Mondschein in Stuben am Arlberg: „Die Existenzen müssen gesichert sein. Das ist momentan noch nicht der Fall, weil die Förderungen nicht punktgenau auf unsere Branche zutreffen.“

Viele Betriebe haben zu wenig Eigenkapital

Die konkrete Befürchtung: Fast ein Drittel aller Betriebe könnte zu wenig Eigenkapital haben, um die akuten Krisenmonate zu übertauchen. „Es ist für viele Betriebe nicht möglich, dieses Eigenkapital aufzubringen, das notwendig ist, um den Betrieb wieder weiter zu führen“, sagt Elmar Herburger, Spartenobmann für Tourismus bei der Vorarlberger Wirtschaftskammer. Denn es gebe „sehr viele Pachtbetriebe, die haben gar kein Eigenkapital oder ganz wenig, die anderen haben viel investiert und haben deshalb nicht genügend Eigenkapital“.

Da brauche es auf Bundesebene Regelungen, um wieder starten zu können, so Herburger. Noch seien die Details zu einem großen Förderpaket nicht bekannt, sondern nur, dass das Programm komme.

Auswirkungen auf andere Branchen befürchtet

Wenn tatsächlich bis zu 30 Prozent der Betriebe wegbrechen sollten, könne das kurz und mittelfristig weitreichende Folgen haben – auch für die Talschaften, heißt es bei der Wirtschaftskammer. „Das kann eine langen Rattenschwanz nach sich ziehen, wenn man weiß, wie sehr die Tourismuswirtschaft in andere Branchen hineinstrahlt“, erklärt Harald Furtner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus bei der Wirtschaftskammer.

„Es hängen andere Branchen mit 40 bis 50 Prozent mit der Wertschöpfung an der Tourismusbranche dran“, so Furtner weiter. So könne die Situation zu einer Reduzierung der Arbeitsplätze in den Talschaften führen. Und am Ende des Tages könne es zum Teil „auch zu einem Ausverkauf in Tourismusregionen von Betrieben und anderen Vermögenswerten“ kommen, befürchtet Furtner.