Eleonore Schönborn
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Chronik

Eleonore Schönborn wird 100 Jahre alt

Am 14. April feiert Eleonore Schönborn ihren 100. Geburtstag. Die Mutter von Kardinal Christoph Schönborn hat keine Angst vor dem Tod, hofft aber, ihre Familie trotz Coronavirus-Krise noch einmal sehen zu können.

Seit 1950 lebt Schönborn in der Montafoner Gemeinde Schruns. Sie habe zu ihrem Geburtstag schon so viel Post bekommen, dass es Wochen dauern werde, alles zu lesen und zu beantworten, sagt die Jubilarin in ORF Vorarlberg-Interview. Was sie aber sehr vermisst, ist ihre Familie, die sie wegen der Coronavirus-Krise nicht sehen kann.

Eleonore Schönborn wird 100

Die Mutter des Wiener Kardinals Christoph Schönborn feiert am Dienstag ihren 100. Geburtstag – angesichts der Corona-Krise unter denkwürdigen Umständen, nämlich ohne ihre Kinder.

Schönborn hat vier Kinder: Barbara, Philipp, Michael und Christoph. Letzterer ist Kardinal und Erzbischof von Wien. Zu ihrer Familie gehören noch vier Enkel und 17 Urenkel.

Kinder Eleonore Schönborn
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Die vier Kinder von Eleonore Schönborn

„Menschheit ist maßlos geworden“

Die Coronavirus-Krise nimmt Schönborn als gottgegeben hin. Sie habe so Vieles erlebt, was nicht in ihrem Lebenslauf vorgesehen war, daher nehme sie auch das jetzt hin. Die jetzige Krise sieht Schönborn auch als Zeichen, dass die Menschheit maßlos geworden sei – „Wir haben übertrieben“. Sie habe sich vor Jahren gefragt, ob es sein muss, dass einerseits Kinder alles bekommen was sie wollen und andererseits viele in der Armut untergehen.

Eleonore Schönborn mit Kindern
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Eleonore Schönborn als junge Mutter

„Ich will nicht mehr älter werden“

Angst vor dem Sterben hat Schönborn nicht. Sie wolle auch nicht mehr älter werden, „es ist jetzt genug“. Sie habe viel erlebt und sich am Leben erfreut. Einen Wunsch hat die 100-Jährige noch: ihre „wahnsinnig lieben Kinder“ und ihre Enkel und Urenkel nochmals zu sehen.

Eleonore Schönborn
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Eleonore Schönborn während des ORF-Interviews in Schruns

Goldenes Verdienstzeichen der Republik

Schönborn wurde 1945 aus ihrer Heimat in Böhmen vertrieben und landete mit ihren kleinen Kindern in Vorarlberg. Ihr Mann kehrte krank aus dem Krieg heim und sie begann als Werbeleiterin bei der Textilfirma Getzner zu arbeiten. Auch nach ihrer Pension engagierte sie sich unter anderem im örtlichen Museumsverein. Für ihre Verdienste erhielt sie auch das Goldene Verdienstzeichen der Republik.

Eleonore Schönborn
APA/ALEXANDRA SERRA
2013 erhielt Eleonore Schönborn das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich