Landeshauptmann Wallner und Günter Grabher mit Schutzmasken
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Coronavirus

Details zu den Masken „made in Vorarlberg“

Die erste Auslieferung der Schutzmasken „made in Vorarlberg“ bekommt das Vorarlberger Gesundheitswesen, sagte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Sonntagvormittag. Speziell die niedergelassenen Ärzte und der Pflegebereich sollen mit den Vorarlberger Masken versorgt werden.

Mit Schutzmasken um den Hals sind am Sonntagvormittag Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) und Günter Grabher (Smart Textiles Plattform Austria) via Video-Livestream an die Presse getreten.

Wirtschaftslandesrat Tittler, Landeshautpmann Markus Wallner, Günter Grabher
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Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP), Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), Günter Grabher (Smart Textiles Plattform Austria) bei der Pressekonferenz

Schutzmasken für niedergelassene Ärzte und Pflegebereich

Die Coronavirus-Pandemie habe Vorarlberg weiter im Griff, deshalb sei es wichtig, genügend Schutzmasken zu haben, sagte Wallner. Es gebe einen Engpass bei allen Varianten von Schutzmasken. Besonders wichtig seien aber hochwertige Schutzmasken für das Gesundheitswesen. Man sei froh, dass man nun die Schutzmasken in Vorarlberg herstellen könne, um aus den Fesseln des Weltmarktes herauszukommen, sagte Wallner weiter. Vorarlberg habe 270.000 Masken bestellt, 200.000 für die Spitäler, 70.000 sollen nun auch an die niedergelassenen Ärzte und in den Pflegebereich gehen, die in diesem Bereich einen besonderen Engpass haben, sagte Wallner.

Näherinnen und Näher gesucht

Wallner wiederholte noch einmal den Aufruf, dieses Mal speziell für Vorarlberg, dass sich Näherinnen und Näher melden sollen, damit die Masken in dieser hohen Stückzahl auch produziert werden können. Interessierte können sie hier melden. Derzeit werden 25.000 Masken produziert, die Menge sei aber ausbaubar, so Wallner.

„Wir brauchen diese Schutzmasken für das Gesundheitspersonal und auch für die Bevölkerung, wir müssen Abstand halten, das werde in den nächsten Wochen entscheidend sein“, sagte Wallner. Das Zurückkehren zu ein bisschen Normalität werde nur mit Schutzmaske und Abstand gelingen.

„Krise zeigt Stärke Vorarlbergs“

Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) bedankte sich beim Konsortium, die für die Entwicklung und Produktion der Masken in Vorarlberg verantwortlich ist. Innerhalb kürzester Zeit habe man ein hochentwickeltes Produkt – made in Vorarlberg – zur Marktreife gebracht. Dies zeige auch einmal mehr, wie wichtig es sei, die Produktionsstandorte in Vorarlberg zu halten, sagte Tittler. Die Chance für Vorarlberg bestehe in der Innovation und in der Qualität. Die regionale Wertschöpfung müsse weiter gestärkt werden, so Tittler.

Maske an einer Puppe
ORF Vorarlberg
Maske mit sehr viel Knowhow

„Maske sieht unspektakulär aus“

Die Maske sehe unspektakulär aus, aber es steckt sehr viel Knowhow dahinter, sagte Grabher. Sie habe eine hydrophobe Außenschicht, die Öl-, Wasser- und Schmutz-abweisend sei, es können auch keine Viren hinein, so Grabher weiter. Der zweite Vorteil der Maske seien die Befestigungsbänder, sie sorgen für einen kompletten Abschluss über das Gesicht, so können auch von der Seite keine Viren eindringen, sagte Grabher. Die Filterleistung dieser Masken liege bei 70 Prozent, und komme fast annähernde an die FFP1-Atemschutzmaske heran.

Das zweite Produkt, das in Vorarlberg hergestellt wird, ist mit einem zusätzlichen Filterflies ausgestattet und ist für das medizinische Personal geeignet. Die Masken können einen ganzen Tag getragen werden.

Interview mit Günter Grabher

Grabher hat Initiative ins Leben gerufen

Die Initiative zur Produktion von Vorarlberger Atemschutzmasken wurde bereits Ende Februar auf Initiative vom Textilunternehmer Günter Grabher ins Leben gerufen. Die Initiative wird von der Smart Textiles Plattform Austria und der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO) koordiniert.

Zahlreiche Unternehmen arbeiten gemeinsam

Weitere Unternehmen der Taskforce „Schutzmaske“ sind die Grabher Group, Bandex Textil, Getzner Textil, Wolford, die Lustenauer Stickerei Harald Hämmerle sowie um das Höchster Unternehmen TECNOPLAST. Dabei übernimmt jedes der Vorarlberger Unternehmen – entsprechend dem eigenen Knowhow – einen ganz bestimmten Bereich zur Herstellung der Masken: Die Stickerei-Technologie von Hämmerle stellt mehrlagige Bestandteile hochautomatisiert her. Die Grabher Group übernimmt unter anderem die Plasma-Hydrophobierung der Masken, damit keine Flüssigkeiten durchdringen können. Die Stoffe kommen von Getzner Textil. Bandex stellt elastische und nicht-elastische Bänder für die Masken her. Wolford steuert elastische Filter-Gestricke und die Masken-Umformung bei. Und Tecnoplast arbeitet man der Produktion von Kunststoff-Atemventilen und Verschlussteilen. Die Firma Kapsch hat innert 1,5 Tagen eine Logistik- und Prozesskontroll-Lösung implementiert. Das ERP-System stammt von der Firma inteos.

Unterstützt wird das Vorhaben weiters von der Fachgruppe Textilindustrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg und von Ölz Meisterbäcker, der Verschlussclips als Rollenware liefert. Dazu kommen rund 80 Änderungsschneidereien im Ländle, die von Obfrau Christel Sohm-Feuerstein (Betten Feuerstein) aktiviert werden. Die Verpackungen werden von Bayer Kartonagen zur Verfügung gestellt, die Etiketten und Aufkleber von Etiketten CARINI.