Bundesheer
ORF.at/Christian Öser
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Coronavirus

Bundesheer: Bevölkerung hat viele Fragen

Die Präsenz des Bundesheeres ist in der letzten Zeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie gestiegen. Für die Vorarlberg Bevölkerung eine ungewohnte Situation, in der auch viele Fragen aufkommen, die das Militärkommando Vorarlberg versucht zu beantworten.

Seit Donnerstag ist eine Kompanie des Jägerbataillons 17 aus Strass in der Steiermark mit 145 Soldaten in Vorarlberg. Die Soldaten sollen die Polizei unterstützen und die kritische Infrastruktur im Land schützen – mehr dazu in Bundesheer unterstützt Polizei in Vorarlberg (vorarlberg.ORF.at).

Warum keine Vorarlberger Soldaten?

Eine oft gestellte Frage sei, warum keine Vorarlberger Soldaten eingesetzt werden, sondern Soldaten aus der Steiermark. „Es war für mich von Beginn an klar“, sagt dazu Militärkommandant Brigadier Gunther Hessel, „dass wir für die sicherheitspolizeiliche Assistenz und andere Unterstützungsleistungen genügend Ressourcen schaffen müssen, denn in einer länger anhaltenden Krise mit unbekannten Entwicklungen ist es wesentlich besser 300 Soldaten im Land zu haben als 150. Deshalb habe das Militärkommando Vorarlberg zusätzlich zu den im Land stationierten Truppen eine Assistenzkompanie (145 Soldaten) beim Kommando der Streitkräfte beantragt.

Lustenau am 26.3.2020 Im Corona-Zeitalter hilft das Bundesheer der Polizei bei der Zollabfertigung. Pressekonferenz Zollamt Lustenau, vor Ort: Alexander Pehr, Stefan Weber und Militaerkommandant Gunther Hessel, Polizei SiD  Rainer Fitz, und Hans Peter Ludescher, Bezirkshauptmann Helgar Wurzer.
Einladung zum Foto- und Informationstermin – Bundesheer unterstützt Polizei im Corona-Einsatz. wir dürfen Sie zum Foto- und Informationstermin – „Bundesheer unterstützt Polizei im Corona-Einsatz in Vorarlberg“ 

am 26. 3.2020, um 15.00 Uhr 

am Grenzübergang Lustenau – Au einladen. 

Treffpunkt: Bushaltestelle Shuttlebus, Flugplatz Altenrhein, Ausreisespur 

Wir bitten Sie, am Treffpunkt den Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter einzuhalten. 

Ansprechpersonen: Bundesheer Obstlt Alexander Pehr, 0664/6225905 
                                Polizei        Obstlt Rainer Fitz, B.A. 0664/2100069
LPD Vorarlberg, Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +43 (0) 59 133 80 1133
Mathis Fotografie
Bundesheer unterstützt Polizei

Die Kompanie aus der Steiermark verfügt über 145 Soldaten. Sie besteht aus Berufssoldaten, Milizsoldaten und Grundwehrdienern. Sie verstärken laut Bundesheer die Polizei bei der Erfüllung ihrer Aufgaben, zum Beispiel bei den Grenzkontrollen, den Checkpoints zu den Quarantänegebieten und beim Schutz ausgewählter Infrastruktur, wie zum Beispiel Lager für medizinisch wichtige Güter.

Was macht das Hochgebirgs-Jägerbataillon 23 derzeit?

Das Hochgebirgs-Jägerbataillon 23 in der Walgaukaserne ist nach Angaben des Bundesheeres als nationale Reserve für bundesweite und internationale Einsätze vorgesehen. Das hoch qualifizierte Kader (ca. 60) müsse zusätzlich die ab April einrückenden Rekruten ausbilden. Es sei auch ihre Aufgabe, die Mobilmachung einer Vorarlberger Milizkompanie vorzubereiten, und diese für den Einsatz auszubilden. Daher stehen diese Kräfte laut Bundesheer derzeit nicht für den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz zur Verfügung, außer bei akuten Gefährdungslagen.

Ausbildung für sicherheitspolizeiliche Assistenzaufgaben

In Bregenz bildet das Militärkommando Vorarlberg aktuell die Militärmusik (ca. 30) und den Pionierzug (ca. 20) für sicherheitspolizeiliche Assistenzaufgaben aus. Sie stehen ab Ende nächster Woche dem Lande als Reserve zur Verfügung, so das Militärkommando Vorarlberg weiter.

Zusätzliche Rekruten für Vorarlberg

Als zusätzliche Reserve rücken Vorarlberger am 1. April rund 35 Vorarlberger statt in Salzburg in der Walgaukaserne in Bludesch ein. Sie waren ursprünglich für das Pionierbataillon 2 in Salzburg vorgesehen und sollten dort ihre Ausbildung erhalten. Nun habe sich das Kommando der Streitkräfte entschieden, sie in Vorarlberg einrücken zu lassen. Damit soll erreicht werden, dass die Wehrpflichtigen keine lange und gesundheitstechnisch nicht ganz einfache Anreise von ihrem Wohnort zum Ausbildungsort haben. Ein wesentlicher zweiter Vorteil sei: Die Anzahl der Soldaten für Einsätze in Vorarlberg wird dadurch erhöht.