Die Spitäler bereiten sich auf eine weitere Verschärfung der Situation vor. Derzeit sind in Vorarlberg 417 Coronavirus-Erkrankte, bei 348 Personen wird noch auf das Ergebnis gewartet, sagt Wallner. Man müsse damit rechnen, dass die Zahl weiter steigen werde.
Wichtig sei, dass genügend Infrastruktur und auch Personal zur Verfügung steht. 560 Vorarlbergerinnen und Vorarlberg haben sich bereits beim Land gemeldet, um im Fall der Fälle in den Spitälern zu helfen. Wer noch Kapazitäten hat, soll sich auch weiter melden, sagte Wallner – mehr dazu in Gesundheitspersonal gesucht (vorarlberg.ORF.at).
Appell an die Bevölkerung
Wallner richtete in der Pressekonferenz einen Appell an die Bevölkerung, vor allem in den Quarantänegebieten, müssen die geltende Vorschriften eingehalten werden. Noch immer gebe es dort nicht erlaubte Gruppen-Bildungen, so Wallner.
Gründe das Haus zu verlassen:
1. Berufsarbeit, die nicht aufschiebbar ist
2. Dringend notwendige Besorgungen (Lebensmittel)
3. Anderen Menschen zu helfen
4. Bewegung alleine oder mit MitbewohnerInnen und mit Abstand zu anderen Personen
Entscheidung über Quarantäne
Warum in den Quarantäne-Gebieten nicht alle getestet werden, begründet Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) damit, dass sich dadurch an den Maßnahmen in diesen Gebieten nichts ändern würde. Am 31. März werde nach Testungen entschieden, ob die Quarantäne aufgehoben oder verlängert wird, sagte Rüscher in der Pressekonferenz.
Strategie der Testungen soll bleiben
Laut Rüscher will man in Sachen Testungen nicht von der jetzigen Strategie abweichen, es sollen weiterhin nur Erkrankte getestet werden. Ein Grund dafür sei, dass das Material für die Testungen nicht in sehr großen Mengen zur Verfügung stehe. Neu sei aber, dass nun auch die Hausärzte und die Infektionsordinationen Zugang zu den Testungen bekommen, sagte Rüscher. Eine neue Infektionsordination gebe es im Kleinwalsertal, das nur von deutscher Seite erreichbar ist – mehr dazu in Kleinwalsertal praktisch abgeschnitten (vorarlberg.ORF.at).
Mit 900 stationären Patienten wird gerechnet
Laut Rüscher gehen die Berechnungen, die täglich neu gemacht werden, in die Richtung, dass in Vorarlberg 900 Patienten in Spitälern versorgt werden müssen. 1.000 Betten mit einer Sauerstoffversorgung stehen dafür zur Verfügung, so Rüscher. Außerdem gebe es 100 Betten mit Beatmungsgeräten.
Aktuelle Entwicklungen der Coronavirus-Pandemie
Die Landesregierung gab am frühen Mittwochabend erneut eine Videokonferenz zu den aktuellen Entwicklungen der Coronavirus-Pandemie.
Neues Formular für Kontaktpersonen
Es gibt ein neues Online-Formular für Kontaktpersonen. Wer KEINE Symptome verspürt und Kontakt zu mit dem Corona-Virus positiv getesteten Menschen gehabt oder sich in einem Risikogebiet – darunter fallen auch die Gemeinden bzw. Ortschaften Lech, Zürs, Stuben, Warth und Schröcken sowie Ortseile Nenzing-Dorf und Beschling – aufgehalten hat, kann das Formular ausfüllen. Die Nachricht wird von Mitarbeitern des Roten Kreuzes bearbeitet, dann erhält man eine Information über die weitere Vorgangsweise. Sollte man innerhalb eines Tages keine Nachricht erhalten oder sich der Gesundheitszustand verschlechtern, soll die Gesundheits-Hotline 1450 angerufen werden.
Positives Signal aus der Wirtschaft
Es gibt auch ermunternde Signale aus der Wirtschaft, sagte Wallner. Vorarlberger Unternehmen haben sich zusammengetan, um Masken zu produzieren. 12.000 Masken werden nun täglich produziert, möglich sind aber bis zu 400.000 Schutzmasken am Tag.
Gesundheitskontrollen an der Grenze
An den Grenzen in Vorarlberg habe sich die Situation normalisiert, sagte Wallner. Es werden Gesundheitskontrollen durchgeführt. Die Mobilisierung des Bundesheeres ist laut Wallner im Gange. Das Bundesheer soll im Assistenzeinsatz die Polizei unterstützen – mehr dazu in Bundesheer hilft beim Lebensmittel-Verladen (vorarlberg.ORF.at).
Keine Gruppenfahrten mit dem Fahrrad
Verkehrslandesrat Johannes Rauch (Grüne) sagte bei der Pressekonferenz, dass die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad weiter genutzt werden dürfen, um zur Arbeit zu kommen. Er weist aber darauf hin, dass keine Gruppenfahrten mit dem Fahrrad gemacht werden dürfen. Auch sonstige sportliche Aktivtäten in den Bergen sollen unterlassen werden.