Eine Frau mit offenen Rechnungen hat viele Schulden. Arbeitslosigkeit und Privatkonkurs
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Wirtschaft

AK: 5 Millionen Euro für Arbeitnehmer

Die Arbeiterkammer Vorarlberg legt einen Hilfsfonds in Höhe von fünf Millionen Euro auf. Damit sollen Menschen unterstützt werden, die aufgrund von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit nicht mehr wissen, wie sie ihre Miete und ihre Lebenshaltungskosten zahlen sollen.

Die vielen Anrufe bei der AK-Hotline zeigen, wie groß die Verunsicherung der Menschen ist, so Arbeiterkammer Präsident Hubert Hämmerle. Die Zahl der Arbeitslosen steige täglich.

„Deshalb wird die Arbeiterkammer Vorarlberg einen Hilfsfonds in Höhe von vorerst fünf Millionen Euro für Arbeitnehmerfamilien auflegen, trotz zu erwartender hoher Einnahmeneinbrüche durch den Rückgang der Kammerumlage“, kündigte Hämmerle nach Rücksprache mit allen anderen Fraktionen in der Arbeiterkammer an. Auch mit dem Land will die AK in Verhandlungen treten, damit deren Härtefonds ebenfalls der breiten Bevölkerung offensteht. Die Richtlinien für die Antragstellung werden demnächst ausgearbeitet.

Rettungsschirm für Arbeitnehmer

ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer fordert einen solide ausgestatteten finanziellen Schutzschirm für betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. „Werden diese Menschen vergessen, ist nach der Krise vor der Krise und wir haben mit einer massiven Armutswelle zu kämpfen!“

Firmenprämien steuerfrei

Firmenprämien, die aufgrund der Corona-Krise an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezahlt werden, werden im Sinne eines 15. Monatsgehalts steuerfrei gestellt. Das hat die Regierung am Mittwoch auf Initiative der AK Vorarlberg beschlossen.

„Die Freude über diese Entscheidung ist wirklich groß“, sagt Hämmerle. „Es ist dies ein besonderes Zeichen der Wertschätzung in dieser schwierigen Zeit“, freut sich der AK-Präsident – mehr dazu in Regierung stellt Supermarktprämien steuerfrei.

Kurzarbeit
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Viele Menschen geraten durch Kurzarbeit in finanzielle Engpässe

Umfrage zur Sicherung von Arbeitsplätzen

In einer Umfrage will die Arbeiterkammer herausfinden, wie sich die Corona-Krise auf die Menschen auswirkt. Dabei gehe es vor allem darum, voreilige Kündigungen durch Einführung von Kurzarbeit zu vermeiden und möglichst viele Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern.

AMS: Kein Grund zur Sorge

Aufgrund der neuen Maßnahmen im Zuge der Corona-Krise hat sich die Zahl der Arbeitslosenanträge massiv erhöht. Nach rund zehn Tagen „Corona-Ausnahmezustand“ gebe es nach Angaben von AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter keinen Grund zur Sorge.

„Wir arbeiten auf Hochtouren, und ich kann versichern, dass durch die reibungslose und zeitnahe Bearbeitung die Existenzsicherung arbeitsloser Menschen gewährleistet ist“, so Bereuter. Die meisten AMS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden derzeit vorrangig zur Antragsbearbeitung eingesetzt, Teilzeitkräfte arbeiten vielerorts derzeit in Vollzeit mit, auch von Zuhause aus.

Anträge können über das eAMS-Konto, online über die AMS-Homepage, per E-Mail an die zuständige AMS-Geschäftsstelle oder auch telefonisch gestellt werden.