Aus Schnaps wird Desinfektionsmittel
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Coronavirus

Aus Schnaps wird Desinfektionsmittel

Desinfektionsmittel sind derzeit Mangelware, auch der 85-prozentige Alkohol wird knapp. Daher haben Initiativen zum Sammeln von Schnäpsen, Wodka und Gin aufgerufen. Aus dem daraus gewonnenen Alkohol wird das dringend notwendige Desinfektionsmittel hergestellt – in Lustenau wurden so bereits mehrere tausend Liter produziert.

Aus hochprozentigen Getränken Desinfektionsmittel herstellen – das hat auch eine Lustenauer Gemeinschaftsaktion in die Tat umgesetzt. Die Aktion gegen die Coronavirus-Ausbreitung wird vom Unternehmen Fritsch und Co., der Destillerie Freihof sowie vom Fußballklub Austria Lustenau getragen.

Und dem Aufruf, hochprozentigen Alkohol dafür zu spenden, kamen viele Vorarlberger aus dem ganzen Land nach – darunter auch zahlreiche Hobbybrenner. Wer zur Risikogruppe gehört, konnte sich die Flaschen auch von Spielern der Lustenauer Austria abholen lassen, die sich dann auch tatkräftig an der Produktion des Mittels beteiligten.

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Im Rahmen einer Lustenauer Gemeinschaftsaktion wurde Hochprozentiges gesammelt und zunächst zusammengeschüttet
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Die Bevölkerung sammelte fleißig Hochprozentiges – mehrere tausend Liter kamen zusammen
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Teils wurden auch ganze Kanister geliefert
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Fleißige Helfer: Mehrere Spieler von Austria Lustenau halfen mit – hier Pius Grabher
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Und auch Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer half bei der Desinfektionsmittelproduktion
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Beim Schnaps-Produzenten Freihof wurde das Desinfaktionsmittel hergestellt
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Das Desinfektionsmittel wird an mehrere Gemeinden geliefert, wo es im Gesundheitswesen eingesetzt wird

Mindestens 80 Prozent Alkoholgehalt

Spirituosen aller Art konnten gespendet werden, gesucht wurden Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 35 Prozent. Umso höher der Alkoholgehalt, umso mehr hochprozentiger Alkohol kann hergestellt werden, erklärt Johann Drexel, Geschäftsführer Destillerie Freihof, der sich bei der Produktion an das Desinfektionsmittel-Rezept der WHO hält.

Insgesamt wurden mehrere Tausend Liter abgegeben. Ungefähr zwei Drittel davon bleiben als Desinfektionsmittel übrig, denn das Wasser muss aus dem Alkohol herausgetrennt werden. So entstehe letzten Endes ein Desinfektionsmittel mit mindestens 80 Prozent, besser noch mit 85 Prozent Alkoholgehalt, sagt Drexel. Zugefügt werden noch Wasserstoffperoxid und Glycerin, das rückfettend wirkt – so werden die Hände bei der Anwendung nicht so stark ausgetrocknet.

Desinfektionsmittel für die Region

Das Projekt nach einer Idee des Liechtensteiner Unternehmers Florian Fritsch soll die regionale medizinische Infrastruktur im Kampf gegen das Coronavirus unterstützen. Das Desinfektionsmittel wird an mehrere Gemeinden geliefert und soll vor allem im Gesindheitsbereich eingesetzt werden.

Die Kosten liegen laut Drexel bei zehn bis 15 Euro pro Liter, je zur Hälfte getragen von Freihof und Fritsch. „Wir wollten einfach was unternehmen“, begründet Drexel sein Engagement angesichts der Engpässe bei 85-prozentigem Alkohol, der für die Herstellung von Desinfektionsmittel nötig ist.

Aus Schnaps wird Desinfektionsmittel

Desinfektionsmittel sind derzeit Mangelware, weil auch der hochprozentige Alkohol knapp ist. So haben inzwischen einige Initiativen zum Sammeln von Schnäpsen, Wodka oder Gin aufgerufen. Aus dem daraus gewonnen Alkohol wird das so notwendige Desinfektionsmittel hergestellt.