Kontrollen in Nenzing Quarantäne
Mathis Fotografie
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Coronakrise

Leben in Quarantäne

In den Vorarlberger Quarantäne-Orten Lech, Warth, Stuben, Schröcken und Teile von Nenzing ist das Leben fast zum Stillstand gekommen. Das Leben der Menschen hat sich in wenigen Tagen auf eine Weise verändert, wie man es sich vorher nicht hätte vorstellen mögen.

In den Vorarlberger Quarantäne-Orten ist die Situation weiterhin ruhig. Sowohl die Nahversorgung als auch die medizinische Versorgung ist gesichert.

Hoffen auf Normalität

Nachdem die erste Hälfte der zweiwöchigen Quarantäne-Zeit am Arlberg vorbei ist, hoffen aber alle, dass bald wieder Normalität einkehrt.

In Lech gibt es aktuell zehn bestätigte Corona-Infektionen, sagte Bürgermeister Ludwig Muxel. Weitere Tests laufen. Nach einer Woche Quarantäne ist die Stimmung im Ort ruhig, alle Hoffnungen liegen darauf, dass die Quaratäne am 3. April wieder aufgehoben wird.

Von der Quarantäne betroffen ist auch ÖSV-Skiläuferin Nina Ortlieb. Die 23-jährige nützt die skifreie Zeit in Oberlech, um bei ihrem BWL-Studium weiterzukommen.

Nina Ortlieb nutzt Quarantäne zum Lernen

Seit einer Woche steht die Gemeinde Lech unter Quarantäne. Unmittelbar davon betroffen ist auch ÖSV-Skiläuferin Nina Ortlieb. Die 23-jährige nützt die freie Zeit, um ihr BWL-Studium voran zu treiben.

Keine Infizierte in Warth, Schröcken und Stuben

In Warth scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel bei zarten Plusgraden. Die Pisten leer, die Restaurants geschlossen.

In Warth gibt es bisher (Stand Montagvormittag) keinen bestätigten Fall einer Corona-Infektion, so Bürgermeister Stefan Strolz gegenüber ORF Radio Vorarlberg.

Die Situation in Schröcken ist ähnlich wie in Warth. Wie Bürgermeister Herbert Schwarzmann auf Anfrage mitteilt, gibt es bis dato keinen bestätigten positiven Fall, nicht einmal einen Verdachtsfall.

Genauso in Stuben, das zur Gemeinde Klösterle gehört. Laut Bürgermeister Florian Morscher ist noch kein positiver Fall bekannt.
Auch hier sind die Straßen leer, der Ort wie ausgestorben.

Die Sperre Richtung Tirol wird voraussichtlich bis 13. April aufrecht bleiben, weil Tirol bis dahin die Quarantäne verlängert hat – mehr dazu auf tirol.ORF.at.

Tirol ist das derzeit am stärksten vom Coronavirus betroffene Bundesland Österreichs und komplett unter Quarantäne. Frage nach der Verantwortung werden laut – mehr dazu in Coronavirus-Leichtsinn und seine Folgen.

Strenge Kontrollen in Nenzing

In Nenzing gilt die Quarantäne erst seit Sonntag – mehr dazu in 4.000 Menschen in Nenzing in Quarantäne. Für sie hat der Landeswarndienst alle wichtigen Bestimmungen aufgelistet:

Auch Zusteller dürfen nicht in die beiden gesperrten Ortsteile von Nenzing. Die Post hat das Problem so gelöst: ein Fahrzeug bringt die Post und die Pakete bis zur Kontrollstelle, dort werden sie umgeladen on ein Fahrzeug im „Sperrgebiet“. Andere Zustellfahrer müssen dagegen unverrichteter Dinge wieder abfahren.

Auch das Personal des Pflegeheimes durfte erst nach Intervention durch den Landeshauptmann passieren.

Fotostrecke mit 5 Bildern

 Kontrollen in Nenzing Quarantäne – Post wird umgeladen
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Quarantäne Tagebuch

Der Koch Michael Stricker, der jahrelang auch in Gargellen tätig war, schreibt auf seinem Blog Regional ist gut ein Quarantäne-Tagebuch über seine Eindrücke, Gedanken und wie sich das Leben binnen kürzester Zeit verändert.

Zusammenhalt

Auf den sozialen Netzwerken wie Facebook gibt es zahlreichen Austausch, Hilfsangebote und Tipps für die Zeit in der Quarantäne. Aber es gibt auch Nachdenkliches – Fragen werden gestellt wie diese: Was heißt künftig Tourismus in Österreich? Wieviele Betriebe wird es noch geben? Wird es wieder mehr echte Dörfer geben, in denen man auch als Nicht-Gastronom arbeiten kann? Was sind die Qualitäten, nach denen wir uns sehnen? Die Corona-Pandemie könnte unsere größte Chance sein. Lassen wir sie nicht verstreichen.