Wer in diesen Tagen am Arbeitsplatz unverzichtbar ist und aus Sicherheitsgründen bei der Kinderbetreuung auf die Großeltern verzichten muss, ist nun auf die Betreuungsstätten und Schuleb angewiesen. Um Berufstätigen den Arbeitsalltag zu erleichtern, bleiben die Betreuungsstätten bis auf weiteres geöffnet.
Am Montag viel Lehrpersonal anwesend
Auch aus der Vorarlberger Bildungsdirektion heißt es, dass viele Schulen schon vor dem Wochenende gemeldet hätten, dass keine oder nur ganz wenige Schüler Betreuungsbedarf haben. Laut Angaben der Landesregierung waren dann am Montag nur 0,5 Prozent der Schüler und Schülerinnen in der Schule. Ähnlich lautete auch die Rückmeldung aus der niederösterreichischen und steirischen Bildungsdirektion.
An den meisten Schulen war am Montag dennoch zahlreiches Lehrpersonal anwesend – vielfach aber nur, um für den Fall gerüstet zu sein, dass doch mehr Kinder kommen bzw. um administrative Aufgaben zu erledigen. Lehrer über 60 Jahre, mit Vorerkrankungen bzw. besonderen Pflege- oder Betreuungspflichten sollen, laut einem Schreiben des Bildungsministeriums, weitgehend von daheim aus arbeiten und für die Betreuung möglichst nicht herangezogen werden.
Zahlen und Fakten zur Kinderbetreuung:
In Vorarlberg gibt es insgesamt 152 Kinderbetreuungseinrichtungen. Davon sind 63 Einrichtungen der Gemeinden. 85 Einrichtungen werden durch private Träger geführt, vier davon durch Betriebe. Ca. 70 Prozent davon werden durch den „Landesverband für selbstorganisierte Spiel- und Kindergruppen“ vertreten.
Einrichtungen öffnen auch für ein einziges Kind
Nach Angaben der Fachabteilung im Amt der Landesregierung und des größten Trägers im Land, des Vereins Tagesbetreuung Vorarlberg, bleiben die Kleinkindbetreuungen geöffnet, sobald auch nur ein Kind angemeldet ist. Der tatsächliche aktuelle Bedarf wird derzeit erhoben.
Meist wird der Bedarfsfall direkt zwischen Eltern und den Einrichtungen beziehungsweise – bei der Betreuung an Schulen – zwischen Eltern und Direktorinnen und Direktoren geklärt. Auch die Tageselternbetreuung läuft weiter, sofern die Betreuungspersonen nicht selbst coronagefährdet sind. Am Dienstag werden weitere Informationen bekannt gegeben.
Essenszustellung in Kinderbetreuungseinrichtungen
Bei einigen Nahrungszulieferern kommt es zur Zeit zu Lieferschwierigkeiten, wie zum Beispiel im Raum Dornbirn. Die Betreuungseinrichtungen behelfen sich jedoch selbst mit eigenen Lebensmitteleinkäufen. Es werden Würstle gekocht und es wird Obst aufgetischt. Schwierig ist auch, dass in manchen Einrichtungen nur mehr ein einziges Kind angemeldet ist.
Ein weiteres Problem ist auch, dass manche Eltern die Betreuungsstätten nun nicht mehr bezahlen möchten, weil sie ihre Kinder selbst betreuen. Die Einrichtungen hoffen dabei auf die Hilfe von Land und Gemeinden.
Persönliche Kontaktaufnahme
Bei Fragen zur Kinderbetreuung in Ihrer Gemeinde wird der direkte Kontakt – per E-Mail oder telefonisch – mit den entsprechenden Einrichtungen empfohlen. Sicher ist dennoch: Wer eine Kinderbetreuung benötigt, erhält diese weiterhin.