Lkw-Stau in Richtung Deutschland
Ganthaler/ORF Vorarlberg
Ganthaler/ORF Vorarlberg
Coronavirus

Massiver Stau an der Grenze zu Deutschland

Am Montagmorgen hat Deutschland die Grenzen zu Österreich und der Schweiz wegen der Corona-Pandemie de facto geschlossen. Nur der Warenverkehr und Berufspendler dürfen weiter über die Grenze. Es kam zu massiven Staus, der Pfändertunnel wurde für PKW gesperrt.

Alle Fahrzeuge nach Deutschland werden kontrolliert, deshalb kam es am Montag zu erheblichen Wartezeiten. Der Stau auf der A14 bei Bregenz in Richtung Lindau verursachte einen Zeitverlust von rund zwei Stunden und reichte teilweise bis Dornbirn-Süd zurück.

Am Montagnachnmittag wurde auf der Autobahn A14 in Richtung Deutschland der Pfändertunnel für PKW geperrt. Personenwagen wurden Richtung Bregenz zur Grenze Lochau abgeleitet, hier gab es am Nachmittag allerdings rund zwei Kilometer Stau. LKW wurden blockweise durch den Tunnel gelassen.

Deutsche Staatsbürger dürfen Heimreisen

Neben Pendlern und dem Warenverkehr dürfen auch deutsche Staatsbürger aus dem Ausland weiter in ihr Heimatland einreisen. Problematisch wirkte sich in diesem Zusammenhang auch das abrupte Ende der Wintersaison aus, das zu verstärktem Rückreiseverkehr Richtung Deutschland führte.

Auch die Nebenstraßen waren von der Staubildung betroffen, da auch die kleinen Grenzübergänge nach Deutschland kontrollierten werden. Die Polizei rät, sofern möglich, keine Fahrten nach Deutschland zu unternehmen.

Grenzübergänge in die Schweiz ab Dienstag dicht

Die Grenzen zwischen Vorarlberg und der Schweiz bzw. Liechtenstein werden ab Dienstag (17. März), 0.00 Uhr, nach dem Vorbild der Grenze zu Italien praktisch dicht gemacht. Einen Tag später – ab Mittwoch, 0.00 Uhr – werden die acht kleineren der insgesamt 14 Grenzübergänge geschlossen. Für Berufspendler bleiben die Grenzen ohne größere Einschränkungen passierbar.

Grenzübergang Meiningen in Feldkirch (Vorarlberg, Österreich) – Oberriet (Schweiz). Blick von Meiningen über die Grenzbrücke über den Alpenrhein nach Oberriet.
Grenzübergang Meiningen in Feldkirch (Vorarlberg, Österreich) – Oberriet (Schweiz). Blick von Meiningen über die Grenzbrücke über den Alpenrhein nach Oberriet.

Ärztliches Gesundheitszeugnis

Staatsbürger aus der Schweiz, Liechtenstein und Italien dürfen ab Dienstag nur noch dann nach Österreich einreisen, wenn sie ein ärztliches Gesundheitszeugnis mitführen, das ihnen bescheinigt, nicht mit dem Coronavirus infiziert zu sein. Das Attest darf dabei nicht älter als vier Tage sein.

16.000 Grenzgänger

Für österreichische Staatsbürger bzw. Personen mit Haupt- oder Nebenwohnsitz im Bundesgebiet bleibt die Einreise weiter möglich. Diese müssen sich in Österreich allerdings für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Ebenso ist die Durchreise durch Österreich ohne Zwischenstopp weiterhin erlaubt. Von diesen Maßnahmen ausgenommen sind die Berufspendler, die die Grenze täglich passieren müssen, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Etwa 16.000 Vorarlberger haben ihren Arbeitsplatz in der Ostschweiz bzw. in Liechtenstein. Ebenfalls nicht von den Einschränkungen erfasst sind der Güter- und der gewerbliche Verkehr.

Vier Grenzübergänge bleiben offen

Auch ab Mittwoch offen bleiben die vier großen Grenzübergängen in die Schweiz – Höchst-St. Margrethen, Lustenau-Au, Hohenems-Diepoldsau und Mäder-Krießern – sowie zwei Übertrittsmöglichkeiten nach Liechtenstein (Feldkirch-Schaanwald und Feldkirch-Ruggell). An diesen Grenzübergängen wird die Polizei rund um die Uhr Kontrollen durchführen.

Darauf angesprochen, ob nicht die Pendler ein Gesundheitsrisiko darstellten, sagte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Wochenende, dass er mit stark eingeschränktem Pendlerverkehr rechne. Auch in der Schweiz und in Liechtenstein würden viele Unternehmen auf Home-Office umstellen. Die getroffene Regelung sei ein Versuch, „die Wirtschaft nicht komplett zum Erlahmen zu bringen“.