Coronavirus blood test concept. Doctor hands in medical gloves holding test tube with blood for Coronavirus analysis over laboratory desk. 2019-nCoV Coronavirus originating in Wuhan, China
photoguns/stock.adobe.com
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Chronik

Erster Corona-Krankheitsfall in Liechtenstein

In Liechtenstein wurde Dienstagnachmittag der erste positive Corona-Fall bekannt. Ein junger Mann hatte im Ausland Kontakt mit einer infizierten Person und kam daher als Verdachtsfall ins Landesspital. Nach dem positiven Testergebnis befindet er sich nun in Isolation. Die Erkrankung des Mannes verläuft bisher sehr mild. In Vorarlberg ist noch niemand am neuen Coronavirus erkrankt.

Nach Angaben der Landesregierung sind bis Dienstagmorgen 87 Verdachtsfälle aufgetreten. 67 Personen wurden negativ getestet, bei 20 steht das Ergebnis noch aus. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat die aktuelle Lage zusammengefasst. Grund zur Panik gebe es nicht – auch das Land habe alle Vorkehrungen getroffen, um bei einem bestätigten Fall bestmöglich reagieren zu können, so Wallner.

Zunächst sei das Personal bei der Gesundheitshotline 1450 aufgestockt worden, so Wallner. 250 Anrufe und mehr pro Tag seien eine ordentliche Beanspruchung der Hotline, so Wallner, der betonte: „Wer Symptome verspürt und aus einem Risikogebiet zurückkommt oder Kontakt hatte, der soll zuerst dort anrufen.“

„Nicht von Schutzanzügen abschrecken lassen“

Bei der Hotline melden sich vor allem Personen, die in den besonders betroffenen Regionen in Italien im Urlaub waren. Darum steige auch die Zahl der Verdachtspersonen stündlich an, so Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Sollte sich der Verdacht bestätigten, werde die Person untersucht. Von dem Bild der Sanitäter vor der eigenen Haustür solle man aber nicht abschrecken lassen, so Grabher: „Die kommen in Vollkörper-Schutzanzügen mit Maske und Brille und nehmen eine Probe – meistens eine Rachenprobe.“

Damit alle Fälle abgeklärt werden können, ist ein Ärztepool eingerichtet worden. Die Proben werden dann im Landeskrankenhaus Feldkirch untersucht, wenige Stunden später liegt ein Ergebnis vor.

Strengere Maßnahmen, um Virus einzudämmen

Der Landessanitätsdirektor beruhigte grundsätzlich. In den meisten Fällen sei der Krankheitsverlauf sehr mild, die rigorosen Sicherheitsmaßnahmen sind für ihn aber gerechtfertigt, denn es gebe pessimistische Ansichten, „dass das Coronavirus uns jahrelang beschäftigen wird – wir wissen es nicht“. Diese mit dem neuen Virus verbundene Unsicherheit sei das Bedrohliche, nicht so sehr das Krankheitsbild.

Ähnlich sieht es Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP). Man setze jetzt zu Beginn auf strengere Maßnahmen und versuche, das Virus jetzt in dieser sogenannten Containment-Phase einzudämmen. „Lieber zu Beginn etwas strenger“, so Rüscher.

Land: Hygienemaßnahmen einhalten

Mit den vielen Informationen will das Land keine Panik verbreiten, sondern informieren, wie es heißt. Außerdem sei es wichtig, die Hygiene-Maßnahmen einzuhalten, sprich häufig die Hände waschen und sich im Zweifelsfall bei der Gesundheitshotline 1450 melden und nicht eine Arztpraxis oder ein Spital aufzusuchen, wenn man glaubt, am Corona-Virus erkrankt zu sein.