Feuer im Ofen
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Chronik

17-Jähriger zündete Funken vor Fest an

Der Funken in Lauterach ist ungewollt zu früh abgebrannt. Ein 17-Jähriger hat zugegeben, den Funken in den frühen Samstagmorgenstunden am abgesperrten Platz mit Hilfe von Benzin angezündet zu haben. Die Idee sei ihm bei einer Party gekommen.

Die Funkenwache ist bereits vor Mitternacht abgezogen, somit konnte der Jugendliche sein Vorhaben auf dem Heimweg von der Party ungehindert umsetzen. Beim Eintreffen der Feuerwehr um 6.00 Uhr stand der Funken bereits in Vollbrand. Die Feuerwehr überwachte daraufhin das Abbrennen des Funkens.

Auf ihrer Facebook-Seite kündigt die Funkenzunft Lauterach einen Ersatzfunken an. Dieser wird wie ursprünglich geplant am Samstagabend angezündet.

Traditonelles Brauchtum

Das Abbrennen des Funkens ist Teil des Vorarlberger Brauchtums. Traditionell soll damit am ersten Wochenende in der Fastenzeit der Winter vertrieben werden. Im ganzen Land brennen an diesem Wochenrund rund 100 Funkenfeuer. Der Funken ist meist ein aufgeschichteter Holzturm, der nach Einbruch der Abenddämmerung angezündet wird.

Tausende Schaulustige in ganz Vorarlberg sind beim Funkenabbrennen dabei und feiern bei Speis und Trank mit. Die Vorbereitungen und der Aufbau des Scheiterhaufens werden von der Funkenzunft übernommen. Heutzutage wird zumeist aus unbehandelten Balken von Abbruchhäusern oder gespaltenen Bäumen ein vierkantiges Gerüst „gestrickt“, das mit anderem Abfallholz gefüllt wird. Angeblich gibt es mehr als 20 verschiedene Bauweisen, um die bis zu 30 Meter hohen Funken zu errichten.

Das jahrhundertealte Brauchtum alemannischen Ursprungs ist seit 2010 im nationalen Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO gelistet.

Rekordfunken im Vorjahr

Im Vorjahr schaffte die Hofstalder Funkenzunft mit ihrem Funken in Lustenau den Eintrag ins „Guiness Buch der Rekorde“ mit dem höchstem Lagerfeuer. Der Funken, der im Vorfeld nicht unumstritten war, war exakt 60,646 Meter hoch – mehr dazu in Offiziell: Lustenauer Funken knackt Rekord.