Die Abbruchkante des Hangrutsches in Doren
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Chronik

Tunnel soll Dorener Hangrutsch stoppen

In Doren wird weiter nach Lösungen gesucht, um einen seit mehr als 100 Jahren rutschenden Hang zu sichern. Der neueste Plan umfasst einen Tunnel, der Wasser aus dem Hang transportieren soll.

Der Hang in Doren – das sogenannte „Gschlief“ – rutscht unaufhörlich. An der Abbruchkante verliert das Dorf jedes Jahr einen Meter Boden. Schon seit den 1930er-Jahren tüfteln die Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung, ob und wie man den Hangrutsch aufhalten kann.

Nicht alle Grundeigentümer wollen zustimmen

Seit einem halben Jahr gebe es ein neues Sanierungskonzept, sagt Bürgermeister Guido Flatz. Dieses sehe vor, das Grundwasser mittels eines Tunnels aus dem Hang zu bringen, um ihn zu stabilisieren. Um herauszufinden, ob so ein Tunnel erfolgsversprechend ist, muss zunächst der Wasserpegel an verschiedenen Stellen der Gemeinde gemessen werden.

Der Hangrutsch in Doren
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In der Bregenzerwälder Gemeinde Doren rutscht ein Hang seit mehr als 100 Jahren.

Zuerst müssen aber die Grundeigentümer zustimmen – und genau das könnte laut Bürgermeister Flatz schwierig werden. Denn einige von ihnen fürchten, dass ihre Grundwasserquellen versiegen könnten. „Der Großteil der Grundeigentümer, die wir bisher angefragt haben, geben natürlich ihre Zustimmung. Aber es gibt auch Einzelne, die hier sehr starke Bedenken haben und auf ihr Recht, das Wasser auch weiterhin nutzen zu können, pochen“, so Flatz.

Kosten bis zu zehn Millionen Euro

Bis zum Herbst muss die Gemeinde die Zustimmungen aller betroffenen Grundeigentümer haben, denn dann sollen die Probe-Pumpversuche starten. Der Tunnel selbst sollte dann in den nächsten zwei bis drei Jahren errichtet werden, hofft der Dorener Bürgermeister. Er hofft auch auf Geld von Bund und Land, denn die Kosten für das Projekt schätzt Flatz auf bis zu zehn Millionen Euro.