E-Bus in Vorarlberg
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Politik

Erste E-Busse mit großer Reichweite

Vorarlberg soll zum Vorreiter bei E-Bussen im Überlandlinienverkehr werden. In Rankweil wurden am Samstag die österreichweit ersten vier E-Busse mit großer Reichweite präsentiert. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) kam dazu extra nach Vorarlberg.

Die E-Busse werden ab Ende Februar im Vorderland auf den Linien zwischen Bludenz, Feldkirch bis nach Götzis unterwegs sein. Gebaut wurden die Fahrzeuge von der Firma Iveco Heuliez in Frankreich. Die zwölf Meter langen Busse haben laut Landesrat Johannes Rauch (Grüne) eine Reichweite von bis zu 290 Kilometer.

E-Busse in Rankweil am Bahnhof
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Vier neue E-Busse in Vorarlberg

Saubere Straßenfahrzeuge

Ziel des Landes Vorarlberg und des Verkehrsverbunds Vorarlberg (VVV) sei es, möglichst viele wertvolle Erfahrungen mit den elektrisch betriebenen Bussen im Linienverkehr zu sammeln, sagte VVV-Geschäftsführer Christian Hillbrand. So sieht die 2019 verabschiedete Clean-Vehicle-Richtlinie vor, dass nach dem 2. August 2021 im ersten Verpflichtungszeitraum bis Ende 2025 mindestens 45 Prozent aller von öffentlichen Unternehmen neu beschafften Busse „saubere Straßenfahrzeuge“ sein müssen. Davon muss die Hälfte emissionsfrei sein. Verkehrsverbund und Land wollen aber bereits vor Inkrafttreten dieser Richtlinie E-Busse einsetzen.

Bundesministerin für Klimaschutz und Mobilität Leonore Gewessler (Grüne), Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne)
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Bundesministerin für Klimaschutz und Mobilität Leonore Gewessler (Grüne) und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne) bei der Präsentation der E-Busse in Rankweil

580.000 Euro kostet ein E-Bus

"Wenn die ersten vier Fahrzeuge jetzt einen erfolgreichen Betrieb vorweisen mit Heizung im Winter und Klimaanlage im Sommer sollte einer weiteren Bestellung und somit einem weiteren Ausbau der Elektrifizierung im öffentlichen Nahverkehr nichts mehr im Wege stehen. Bei einem Preis von ca. 580.000 Euro pro E-Bus wird aber die öffentliche Hand zukünftig noch mehr gefordert sein, zusätzliche Mittel für den Ausbau des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr, Anm.) ebenso wie für eine technisch und betrieblich beherrschbare Umstellung auf saubere Antriebsarten zur Verfügung zu stellen“, sagte Hillbrand.

Alpine Lage als Herausforderung

Es gibt aber noch Herausforderungen zu meistern. Erfahrungen mit alternativen Antrieben in den vergangenen Jahren zeigen, dass die breitere Einführung dieser Antriebstechnologie beim derzeitigen Stand der Technik aus zweierlei Gründen nicht unproblematisch zu sehen ist. Gerade in alpinen Lagen erreichen die E-Busse derzeit noch keine große Reichweite, um den Verkehrsbetrieb sicher gewährleisten zu können. Auch im dichten urbanen Verkehr wie im unteren Rheintal stoßen E-Busse in ihren Reichweiten ohne zusätzliche Infrastrukturausbauten an ihre Grenzen.