Ein Foto von der Gemeinde Sonntag aus der Vogelperspektive.
ORF Vorarlberg
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Politik

Zu wenig Rückhalt: Bürgermeisterin tritt ab

Die Bürgermeisterin von Sonntag im Großen Walsertal, Luzia Martin-Gabriel, tritt bei den Gemeindewahlen Mitte März nicht mehr an. Damit ist sie eine von vier amtierenden Bürgermeisterinnen in Vorarlberg, die sich nicht der Wiederwahl stellen.

Zur Person:

Ein Porträtfoto von Bürgermeisterin Luzia Martin-Gabriel.
Gemeinde Sonntag

Luzia Martin-Gabriel (53 Jahre) war die erste Bürgermeisterin im Großen Walsertal. Aufgewachsen ist sie in Schlins. Im Jahr 2000 zog sie nach Sonntag.

Es fehle der Rückhalt von einigen Mitgliedern aus der Gemeindevertretung, sagte Luzia Martin-Gabriel gegenüber ORF Vorarlberg. Außerdem würden es viele Männer nach wie vor nicht akzeptieren, wenn eine Frau in der Gemeinde das Sagen habe, kommentierte die Bürgermeisterin ihren Rückzug aus der Politik.

Gemischte Bilanz

“Die größte Herausforderung als Ortschefin besteht darin, ernst genommen zu werden. Das war vor fünf Jahren zu Beginn meiner politischen Tätigkeit in der Gemeinde nicht ganz so einfach, mittlerweile hat es sich gebessert", sagte Martin-Gabriel bereits 2016 gegenüber dem Österreichischen Gemeindebund.

Mitten in der Amtszeit hat sie 2016 den Posten von Langzeit-Bürgermeister Franz-Ferdinand Türtscher übernommen – mehr dazu in Neue Bürgermeisterin in Sonntag. Es habe viele schöne Momente gegeben, aber auch persönliche Angriffe gegen sie. Näher wollte Martin-Gabriel im ORF-Interview nicht darauf eingehen. Während ihrer Amtszeit war sie nach wie vor zu 50 Prozent als Lehrerin angestellt. Ab Herbst wird sie diesen Job wieder voll ausüben.

Fast die Hälfte der Amtsträgerinnen hört auf

Derzeit gibt es noch in neun von 96 Vorarlberger Gemeinden eine Bürgermeisterin, doch vier davon werden bei den kommenden Gemeindewahlen nicht mehr antreten. Über ihre Beweggründe wollen sie großteils keine Angaben machen.