Heuschrecken fressen Blätter
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Wissenschaft

Forscher untersuchen Heuschreckenplage

In Ostafrika gibt es derzeit eine der schlimmsten Heuschreckenplagen seit Jahrzehnten. Milliarden von Insekten zerstören die Ernten in Äthiopien, Somalia und Kenia. Forscher der Universität Konstanz sollen diese Plage nun untersuchen um künftige Katastrophen zu verhindern.

Zur Erforschung der Heuschreckenplage reist das Team aus Konstanz kommende Woche ins Ausbruchgebiet nach Kenia. Die deutschen Forscher wollen die Heuschrecken mit Hilfe modernster Technik verfolgen. Denn Milliarden von Euro werden laut Universität Konstanz für die Luftbekämpfung der Schwärme mit Insektiziden ausgegeben, aber es gebe derzeit keine sichere Methode, um vorherzusagen, wie und wann sich die Schwärme bilden, wohin sie sich bewegen und warum sie sich schließlich wieder auflösen.

Wanderung und Sichtfeld nachvollziehen

Die Wissenschaftler versuchen vor Ort, die Wege der Tiere nachzuvollziehen und ihr Gesichstfeld zu rekonstruieren. Vier Wochen lang soll die Gruppendynamik der Heuschreckenschwärme beobachtet und analysiert werden. Unterstützung bekommen die Forscher aus Konstanz, die auf das Untersuchen von Schwarmverhalten spezialisiert sind, von Wissenschaftlern aus Ostafrika.

Warum bilden Einzelgänger plötzlich Schwärme?

Ziel ist es herauszufinden, wie und wann sich die Heuschreckenschwärme bilden, wohin sie sich bewegen und warum sie sich schließlich wieder auflösen. Denn eigentlich sind Wüstenheuschrecken Einzelgänger, aber unter gewissen Bedingungen vermehren sie sich rasend schnell. Dann veränden sie ihr Verhalten und sogar die Farbe. Dieses Verhalten zu erforschen und zu verstehen soll bessere Prognosen ermöglichen und letztendlich Plagen verhindern.

Heuschrecken auf einem Baum
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Die etwa fingergroßen Heuschrecken bilden riesige Schwärme und vernichten ganze Ernten