Risse in der Windschutzscheibe entstehen vor allem im Winter wenn gestreut wird, sagt Robert Brotzge von der Koblacher Autospengelerei Dell-EX. „Hinzu kommen die Lamellenreifen, in denen mehr Split haften bleibt und je nach Geschwindigkeit löst sich der Split“, so Brotzge.
Das könne man verhindern, indem man mindestens einen dreimal größeren Abstand zum vorausfahrenden Auto halte als im Sommer, empfiehlt Brotzge. Dann sei das Risiko geringer, dass die eigene Windschutzscheibe von einem Stein getroffen werde.
Bodenwelle kann Riss vergrößern
In den meisten Fällen entsteht nur ein kleiner, sternförmiger Krater im Verbundglas der Windschutzscheibe, wenn ein Rollsplitt oder kleine Steinchen auf die Windschutzscheibe treffen. In der Regel kann ein solcher Steinschlag ohne Probleme repariert werden. Die Kosten liegen oft unter 100 Euro – sie übernimmt oft die Versicherung.
Wenn ein Riss entstanden sei, sollte er in der Regel bald geflickt werden, sagt Brotzge weiter. Denn etwa durch eine Bodenwelle könne er weiter reißen – und dann sei der Schaden oft nicht mehr so leicht zu beheben. Auch der ÖAMTC empfiehlt eine baldige Reparatur, denn frische Schäden würden geringere Reparaturspuren hinterlassen als ältere.
Mit Spezialharz gefüllt
Bei einer Reparatur wird der Riss mit einem besonders flüssigen Harz gefüllt, mit einer Vakuumpumpe wird nachgeholfen. Schließlich wird das Harz mittels UV-Licht ausgehärtet. Nach eineinhalb bis zwei Stunden wird das überschüssige Harz entfernt, die Stelle anschließend poliert.
Grundsätzlich seien aber nicht alle Risse in der Scheibe zu flicken, sagt Brotzge. So dürfe der Riss nicht am schwarzen Rand der Scheibe sein – dort könne die Scheibe eher reißen. „Wichtig ist auch, dass die beschädigte Stelle nicht im Sichtfeld ist“, so Brotzge – in einem solchen Fall müsse die Scheibe ausgetauscht werden, eine Reparatur der alten Scheibe sei nicht mehr möglich.
Spezielle Aufkleber für den Notfall
Für den Fall eines Steinschlags gibt es in den Werkstätten spezielle Pickerl, die im Falle eines Risses auf die beschädigte Stelle geklebt werden können. Hektik sei normalerweise nicht angebracht, sagt Brotzge, er empfiehlt mit Ruhe bei einer nächsten Möglichkeit anzuhalten, die Scheibe gegebenenfalls trocken zu wischen und das Steinschlagpflaster aufzukleben – und einen Reparaturtermin zu vereinbaren.
Mit dem Steinschlagpflaster könne das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit verhindert werden, heißt es auch beim ÖAMTC. Zudem werde die Gefahr gemindert, dass eine Reparatur unmöglich werde oder Reparaturspuren zurückbleiben.