Farbige Buntstfifte und Anspitzer in Reihe – Schule – Bildung
Pixabay/Robert-Owen-Wahl
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Politik

Erleichterung über Ende im Schulnoten-Streit

Nach wochenlangem Streit hat die Volksschule Lustenau-Kirchdorf nun doch gesetzeskonforme Schulnachrichten ausgegeben. Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) zeigt sich erleichtert und kündigt weitere Gespräche an.

An der Volksschule Lustenau-Kirchdorf wollten die Lehrerinnen des reformpädagogischen Zweigs alle Drittklässler einheitlich mit einem „Gut“ beurteilen – aus Protest gegen die Ziffernnoten für Zweit- und Drittklässler. Am Freitag haben die Lehrpersonen nun wegen möglicher Sanktionen eingelenkt – mehr dazu in Streit über Ziffernnoten: Schule lenkt ein. Viele Eltern zeigten ihre Solidarität für die Protestaktion und nahmen den Teil der Schulnachricht mit den Ziffernnoten der Kinder am Freitag nicht an.

„Ziffernnoten nicht so hochspielen“

Bei ihr sei die Erleichterung groß, dass der Streit nicht mehr eskaliert ist, sagt Bildungslandesrätin Schöbi-Fink. Man müsse sich auch in Vorarlberg an Bundesgesetze halten, auch wenn einem im Einzelfall ein Gesetz nicht gefällt.

Ziffernnoten auch in VS Lustenau Kirchdorf

Vorarlbergs Schülerinnen und Schüler haben am Freitag ihre Schulnachricht bekommen. Auch die Drittklässler in der Volksschule Lustenau-Kirchdorf – und zwar eine Schulnachricht, auf der sie mit Ziffernnoten beurteilt werden.

Die Lehrerinnen haben zwar eingelenkt, sprechen aber von einem Armutszeugnis. Nur mit dem Gesetz zu kommen, sei für die Arbeit mit Kindern zu wenig. Schöbi-Fink will sich mit allen Betroffenen und auch mit anderen Schulen im Land an einem Tisch setzen. Ziffern-Zeugnisse seien zwar gesetzlich vorgeschrieben, das schließe aber eine verbale Beurteilung nicht aus.

Schöbi-Fink sieht Ziffernnoten als Ergänzung, die „auch gar nicht so hochgespielt werden müssen“. Die Schulen könnten immer noch ihr Hauptaugenmerk auf den Kontakt mit Eltern und Schülern im Rahmen der verbalen Beurteilung legen. Sie möchte noch einmal das Gespräch mit Bildungsminister Heinz Fassmann suchen.

„Es wurde kein Druck ausgeübt“

Bildungsdirektorin Evelyn Marte-Stefani betont, dass auf die Lehrerinnen oder die Schulleitung kein Druck ausgeübt worden sei. Die Gespräche seien immer mit gegenseitiger Wertschätzung und ohne Drohungen verlaufen. Den Vorwurf der massiven Sanktionsdrohungen weist sie zurück. Es seien nur auf Wunsch der Schule die dienstrechtlichen Bestimmungen erklärt worden.

Nur Noten allein im Zeugnis sind auch für Marte-Stefani nicht die beste Lösung. Es brauche eine Verbindung zwischen einer alternativen Beurteilung, was ein Kind kann oder wo es noch üben muss und einer Ziffer, die das zum Ausdruck bringe.