Volksschule Kirchdorf Lustenau
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Bildung

Notenstreit: Lehrerinnen drohen Konsequenzen

Der Notenstreit an der Lustenauer Volksschule Kirchdorf geht weiter. Wenn die Lehrerinnen im Halbjahres-Zeugnis allen Kindern tatsächlich einen Einheits-Zweier geben sollten, drohen ihnen laut Bildungsdirektion disziplinarrechtliche Konsequenzen.

Die Bildungsdirektion müsse handeln, sonst begeht sie Amtsmissbrauch, sagt Markus Juranek von der Rechtsabteilung der Bildungsdirektion. Das heißt: Es wird leistungsbezogene Gutachten über die Noten der Schüler geben, die dann von einer anderen Schule überprüft werden. Zeigt sich dabei, dass die Einheits-Zweier nicht gerechtfertigt sind, liege vermutlich eine schwere Dienstpflichtverletzung der Lehrerinnen vor.

Vom Verweis bis zur Kündigung

Die disziplinarrechtlichen Konsequenzen reichen dann vom einfachen Verweis über Geldstrafen bis zur Kündigung. Das Positive: Jetzt ist Halbzeit, die Noten sind nur eine Schulnachricht. Wäre Schulende im Sommer, wäre es ein Zeugnis und damit eine Urkunde. Dann könnte den Lehrerinnen auch noch ein strafrechtliches Verfahren wegen Urkunden-Fälschung drohen. Andreas Kappaurer, der pädagogische Leiter der Bildungsdirektion, hofft immer noch, den Streit bis Freitag beilegen zu können.

Der Protest der Volksschule Kirchdorf in Lustenau sorgt für Diskussionen in ganz Österreich. Die Lehrerinnen von zwei dritten Klassen kündigten an, ihre 40 Kinder im Semesterzeugnis alle mit „Gut“ zu benoten, damit wollen sie gegen den Notenzwang protestieren – mehr dazu in Nur „2er“: Schule boykottiert Notenzwang.