Nachdem der Lorünser Bürgermeister Lothar Ladner nicht mehr kandidiert, gibt es keine Liste mehr und auch keinen Bürgermeisterkandidaten für die Wahlen am 15. März. Ladner geht davon aus, dass es wahrscheinlich eine Mehrheitswahl geben wird – das ist dann der Fall, wenn tatsächlich keine Liste zustande kommt.
Eine Mehrheitswahl würde bedeuten, dass Wahlberechtigte auf leere Stimmzettel die Namen von Bürgern schreiben können, von denen sie sich in der Kommune gerne vertreten lassen würden. In Lorüns will aber derzeit so gut wie niemand auf einem Stimmzettel stehen. Ladner will jetzt quasi von Tür zu Tür gehen, um wie er sagt „Frauen, Männer, jung und alt zu motivieren, in die Gemeindepolitik zu kommen.“
Schröckener Bürgermeister will nur drei Jahre
Auch in Schröcken könnte längerfristig eine Personalnot drohen. Zwar werde die Gemeindewahl im März ohne Probleme über die Bühne gehen, so Bürgermeister Hubert Schwarzmann. Er kandidiert erneut, erklärte aber am Montag, dass er nach drei Jahren das Amt niederlegen möchte.
In der Gemeinde heißt es, das sei keine angenehme Situation. Vielleicht stehe man in drei Jahren wirklich ohne Bürgermeister da, denn Nachfolger seien schwer zu finden. Wie auch sein Lorünser Amtskollege beklagt der Schröckener Bürgermeister, dass der Job neben einem anderen Beruf nicht mehr machbar sei.
Vorarlberger Mehrheitswahlrecht
Falls sich in einer Gemeinde bis spätestens sechs Wochen vor dem Wahltag keine Partei zur Wahl stellt, kann die Wahl als Mehrheitswahl durchgeführt werden. Bei einer Mehrheitswahl liegen im Wahllokal keine Stimmzettel mit Wahlvorschlägen auf, sondern ein Stimmzettel, der doppelt so viele Zeilen enthält wie Mandate in der jeweiligen Gemeindevertretung zu vergeben sind. Die Wahlberechtigten schreiben dort die Namen jener Personen auf, die sie gerne in der Gemeindevertretung sitzen sehen würden. Diejenigen, die die meisten Stimmen haben, gelten dann als gewählt.
Will die gewählte Person das Mandat nicht annehmen, wird auf der Liste der Reihe weiter vorgegangen, bis eine Gemeindevertretung gebildet ist. Die Gemeindevertretung wählt aus ihrem Kreis dann den Bürgermeister – also ein Verfahren ohne Bürgermeisterdirektwahl. Dieses System wird in einigen kleinen Vorarlberger Gemeinden regelmäßig praktiziert. Vorarlberg ist das einzige Bundesland, in dem das Verfahren zur Anwendung kommt.