Ausstellung KUB
Markus Tretter
ORF Vorarlberg
Kultur

Künstlerin Bunny Rogers im KUB

In der neuen Ausstellung im Kunsthaus Bregenz geht es um Trauer, Verlust und Vergänglichkeit. Die junge US-amerikanische Künstlerin Bunny Rogers beschäftigt sich in Bregenz mit dem Ausdruck kollektiver Trauer, etwa nach dem Columbine-Schulmassaker oder dem Tod Prinzessin Dianas.

Der Amoklauf an der Columbine Highschool spielt eine wichtige Rolle im Werk von Bunny Rogers. Am 20. April 1999 hatten zwei Schüler auf dem Campus innerhalb einer knappen Stunde zwölf Mitschüler, einen Lehrer und sich selbst erschossen und weitere 24 Menschen schwer verletzt. Die Tat erregte weltweit Aufsehen und entfachte Debatten, vor allem über das Waffenrecht in den USA.

Kollektive Trauer

In einem Video von Bunny Rogers sitzt eine Figur aus der Sitcom „Clone High“ am Klavier in der leeren Caféteria der Columbine High School, das Rotweinglas stets neben sich, am Boden brennen Kerzen, Schnee fällt in den Raum. Fassungslosigkeit, Tod, Trauer, Gedenkrituale – damit beschäftigt sich Bunny Rogers in den vier Installationen für das Kunsthaus. „Ich bin eine depressive Optimistin“, sagt Bunny Rogers, die im Kunsthaus Bregenz ihre bislang größte Schau zeigt.

Künstlerin Bunny Rogers im KUB

In der neuen Ausstellung im Kunsthaus Bregenz geht es um Trauer, Verlust und Vergänglichkeit. Die junge US-amerikanische Künstlerin Bunny Rogers beschäftigt sich in Bregenz mit dem Ausdruck kollektiver Trauer, etwa nach dem Columbine-Schulmassaker oder dem Tod Prinzessin Dianas.

Das Kunsthaus hat offenbar keine Kosten und Mühen gescheut, so finden sich rund 600 Quadratmeter echter Rasen und in der obersten Etage wurden über 34.000 Fliesen verlegt. Die Vergänglichkeit ist im KUB sogar zu riechen: Die Besucher empfängt ein mit verwelkenden, blau gefärbten Rosen bedeckter Grabhügel auf einer saftigen Rasenfläche, auf der künstliche Glühwürmchen blinken.

US-amerikanische Künstlerin Bunny Rodgers
Filip Olszewski
Bunny Rodgers

Rogers Angst zu vergessen

Amerikanische Teenager etwa ertränken ihren Schmerz bei Trauerfeiern oft in Alkohol. Sie selbst sei dazu erzogen worden, ihre Emotionen zu unterdrücken, so Rogers. Das öffentliche Abschied nehmen, wie etwa beim Tod Prinzessin Dianas, das gemeinsame Niederlegen von Blumen oder Stofftieren empfand sie als befreiend.

„Der Tod ist immer ein hartes Thema“, so Bunny Rogers am Donnerstag in Bregenz bei einer Presseführung. Sie nütze ihre Kunst auch, um ihre Erfahrungen zu ordnen und zu konservieren. „Ich habe große Angst, zu vergessen“, sagt die Künstlerin. KUB-Direktor Trummer sprach von einer „außerordentlichen Ausstellung“. Bregenz sei seinem Weg treu geblieben, Unverwechselbares zu zeigen. „Alles, was Sie hier sehen, wurde hier entwickelt, entworfen und verwirklicht“, so Trummer. Die Ausstellung im Kunsthaus Bregenz dauert vom 18.1. bis 13.4.2020.