Gams auf Berg
Stiftung Gamsfreiheit
Stiftung Gamsfreiheit
Tiere

Die Gams gerät zunehmend unter Druck

Der Lebensraum der Wildtiere in Vorarlberg wird immer kleiner. Vor allem die Gams gerät immer mehr unter Druck. In den letzen drei Jahrzehnten ist der Bestand um fast ein Drittel zurückgegangen. Die gemeinnützige Privatstiftung „Gamsfreiheit“ hat deshalb ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das den Lebensraum der Gämse in Vorarlberg langfristig sichern soll.

Die aktuellen Abschusszahlen beim Gamswild sind besorgniserregend. 1.100 Gämse wurden 2018 erlegt, das sind 30 Prozent mehr als die Abschussplanung eigentlich vorsieht. Grund dafür ist die steigende Attraktivität der Berge als Erholungsraum für den Menschen. Freizeitsportler auf den Berggipfeln vertreiben die Gämse von den sicheren Hochlagen in Richtung Täler, wo sie wenig Überlebenschancen haben.

Privatstiftung „Gamsfreiheit“

Der Lebensraum der Wildtiere in Vorarlberg wird immer enger. Vor allem die Gams gerät immer mehr unter Druck. In den letzten drei Jahrzehnten ist der Bestand um fast ein Drittel zurück gegangen.

Sobald sich das Gamswild in den tiefer gelegenen Wäldern aufhält, muss es oft im Auftrag der Behörde erlegt werden. Die Tiere sind somit mit einem begrenzten Platzangebot konfrontiert und haben keine Möglichkeit, dieser Situation zu entkommen.

Gams steht auf der Wiese
Christian Ammann
Der Lebenraum der Gämse wird immer enger

Stiftung Gamsfreiheit
Die gemeinnützige Privatstiftung Gamsfreiheit wurde 2019 gegründet und widmet sich dem Schutz der heimischen Wildtiere und deren Lebensraum in Vorarlberg.

Gamspopulation wird analysiert

Die gemeinnützige Stiftung Gamsfreiheit widmet sich in ihrem ersten Projekt dem Gamswild in Vorarlberg, erklärt Initiator und Stiftungsvorstand Eberhard von Gemmingen-Hornberg. Zusammen mit den Vorarlberger Jägern werden wissenschaftlich gesicherte Fakten erhoben, um neue Überlebensstrategien für das Gamswild zu finden.

„Ziel des Projektes ist ein wildökologisches Raumkonzept für die Gams, wie es bereits beim Rotwild besteht. Dabei geht es darum, den Interessen aller Nutzer- und Benutzergruppen der Natur gerecht zu werden und Ruhebereiche für Wildtiere und Aktivitätsbereiche für Menschen zu ermöglichen,“ betont Gemmingen-Hornberg.

Freiherr Eberhard von Gemmingen-Hornberg||Stiftung "Gamsfreiheit
Stiftung Gamsfreiheit
Stiftungsvorstand Eberhard von Gemmingen-Hornberg

Besonderer Schutz für die Gams

Zwar zählt die Gams nicht zu den bedrohten Tierarten, dennoch steht sie unter dem besonderen Schutz der Europäischen Union und wird in deren Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie explizit aufgeführt. Die Tiere dürfen nur dann bejagt werden, wenn ihre Population stabil ist und keine Verschlechterung ihrer Lebensumstände festgestellt werden kann.