Kirchenaustritte
2018 sind 2.981 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten, 2017 waren es 2.797 und 2016 2.690 Menschen.
40 Prozent der ausgetretenen Menschen sind jünger als 30 Jahre alt. Wenn der persönliche Bezug zur Kirche und ihren Mitgliedern fehlt, liegt ein Austritt nahe, sagt Pastoralamtsleiter Martin Fenkart. Sie wollen nicht für etwas bezahlen, was in ihrem Alltag nichts bedeutet.
Pastatalks und Pop-up-Kirchen
Um sie zu erreichen, hat die katholische Kirche Vorarlberg verschiedene Inititiaven gestartet: das Theo-Forum, die Pasta-Talks, die Pop-up-Church, die Lehrlings- und Maturawallfahrt. In vielen Pfarren starten neue Vorbereitungswege auf die Firmung mit 17 Jahren.
Die Pasta-Talks finden in Wohnzimmern oder in Pfarrsälen statt. 80 dieser Veranstaltungen hat es seit Oktober schon gegeben, sagt Fenkart. Es wird gekocht und philosophiert. Dabei enstehen oft neue Ideen, die die Kirche mit einem Startkapital fördert, damit innovative Ideen Wirklichkeit werden können.
Kirchen als die Seele eines Ortes
In Bezug auf die Kirchenentwicklung fällt dem Pastoralamtsleiter die abgebrannte Kathedrale Notre Dame von Paris ein und das riesige Engagement vieler Menschen für den Wiederaufbau. Dazu brauche es mit Sicherheit stärkere Beziehungen, aber auch das Erkennen, was Kraft, Zusammenhalt und Heimat gibt. Daraus könne Gutes und Verbindendes geschaffen werden. Ohne unsere christlichen Gotteshäuser würde unseren Dörfern und Städten so etwas wie die Seele fehlen, sagt Fenkart.
Rund 30 Renovierungsprojekte – Kirchen, Kapellen und Pfarrhöfe – werden pro Jahr mit großem Engagement des diözesanen Bauamtes umgesetzt. 2019 wurden zwölf Kirchen saniert. Für das neue Jahr sind Renovierungsarbeiten bei zehn bis 15 Kirchen geplant, unter anderem in Dalaas und Koblach.
141 Eintritte in die katholische Kirche
Vergangenes Jahr hat es nicht nur Kirchenaustritte gegeben: 124 Personen sind wieder eingetreten, 17 sind von anderen Glaubensgemeinschaften übergetreten. Aktuell leben knapp 230.000 Katholikinnen und Katholiken in Vorarlberg. Österreichweit rutschte die Gesamtzahl auf unter 5 Millionen – mehr dazu in Kirchenaustritte um 14,9 Prozent gestiegen.