Ernst Konzett
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Politik

Mehr Geld für das Bundesheer gefordert

Ende Jänner wird Brigadier Ernst Konzett als Militärkommandant von Vorarlberg abtreten. Im ORF Vorarlberg-Interview zeigt er sich besorgt über den Zustand des Bundesheers. Es brauche ein höheres Budget.

Das österreichische Bundesheer sei über Jahrzehnte hinweg ausgehungert worden, so Konzett. Eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets sei unerlässlich. Konzett zieht den Vergleich mit einem Hausbauer, der 40 Jahre nichts gemacht habe. Dann würden gleichzeitig Fenster, Dach und Installationen kommen.

Interview mit Ernst Konzett

Der Militärkommandant von Vorarlberg spricht über die Situation des Österreichischen Bundesheeres. Ende Jänner wird der Brigadier in den Ruhestand versetzt.

Nach einem jahrzehntelangem Sparkurs beim Bundesheer reiche es nicht aus, punktuell Ausrüstungsstücke nachzubestellen, so Konzett. Das Bundesheer müsse im System funktionieren und dafür sei es notwendig, das Verteidigungsbudget spürbar zu erhöhen.

Das Interview mit Brigadier Ernst Konzett führte ORF Vorarlberg-Redakteur Jürgen Peschina

„Miliz derzeit nicht einsatzfähig“

Unter der Verkürzung der Wehrdienstzeit auf sechs Monate habe die Einsatzfähigkeit der Miliz gravierend gelitten, so Konzett. Seiner Einschätzung nach ist die Miliz derzeit nicht einsatzfähig.

Konzett warnt davor, das Bundesheer auf den Katastrophenschutz zu reduzieren. Nach mehr als siebzig Jahren Frieden in Mitteleuropa seien Konflikte und Krisen für viele weit weg. Laut Konzett hat die Flüchtlingsbewegung 2015 aber gezeigt, dass Kriege anderswo direkte Auswirkungen auch auf Europa haben können. Seither ortet ereine verstärkte Bereitschaft der Bevölkerung, die eigentliche Aufgabe des Heeres – den Schutz vor Bedrohungen von außen – wieder mehr im Vordergrund zu sehen.