Wahlkuvert, das in Wahlurne geworfen wird
ORF.at/Roland Winkler
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Politik

Drei Bürgermeisterinnen hören auf

Nur neun von 96 Gemeinden in Vorarlberg haben eine Bürgermeisterin. Drei davon stellen sich bei den kommenden Gemeindewahlen nicht mehr für das Amt zur Wahl. Damit dürfte die Frauenquote in der Vorarlberger Gemeindepolitk weiter sinken.

Die Bürgermeisterinnen in Lingenau, Bildstein und Schlins wollen aufhören, aber nur Gabi Mähr aus Schlins erklärt dem ORF gegenüber diesen Schritt. Sie ziehe sich aus persönlichen Gründen nach 20 Jahren in der Gemeindepolitik zurück. An ihrer Stelle kandidiere nun Wolfgang Lässer, er ist Volksschuldirektor in Düns und ein politischer Neueinsteiger.

Bürgermeistersuche generell schwierig

Laut Mähr sei es generell recht schwierig im Moment herauszufinden, ob sich in anderen Gemeinden Frauen für das Bürgermeisteramt interessieren. Bis jetzt sei nur bekannt, dass in Fußach Elisabeth Schneider antrete, weil Ernst Blum sich nach 27 Jahren als Bürgermeister verabschiedet. Aus aktueller Sicht hören also drei Kandidatinnen auf und nur eine kommt dazu.

Schnuppern als Gemeindevertreterin

„Wer in die Politik geht, braucht ein dickes Fell“ heißt es vielfach. Die unterschiedlichen Versuche, Frauen für die Gemeindepolitik zu begeistern, werden aber als eher zaghaft bezeichnet. In Dornbirn hat Bürgermeisterin Andrea Kaufmann festgestellt, dass es am besten funktioniere, wenn man junge Frauen motiviert, sich als Gemeindevertreter aufstellen zu lassen, damit sie erst einmal in die Gemeindepolitik hineinschnuppern können.

Nachwuchsarbeit nötig

Kaufmann ist auch Vize-Präsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbands und findet, dass man wie im Sport eben auch in der Politik schon auf Gemeindeebene Nachwuchsarbeit betreiben sollte. Sie bedauere natürlich, dass jetzt drei Amtskolleginnen nicht mehr antreten, aber vielleicht tauche ja in den kommenden Wochen noch die eine oder andere Überraschungs-Kandidatin auf.