Fahrrad Demo Lustenau
ORF/Philipp Wüstner
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Chronik

Radwege bieten nicht genügend Schutz

Am Montag wurde zum zweiten Mal in einem Monat in Vorarlberg ein Fahrradfahrer von einem Lkw überrollt – obwohl beide Radfahrer auf Radwegen unterwegs waren. Radlobby und Radwerk Lustenau forderten bei einer Demonstration am Freitag in Lustenau ein Umdenken in der Verkehrsplanung.

Rund 100 Radfahrer sind gekommen und haben zwischen 15.00 Uhr und 15.45 Uhr den Engelkreisverkehr in Lustenau blockiert. „An stark befahrenen Straßen, wie etwa in Lustenau, reichen die Lösungen der Verantwortlichen beim Land – wie etwa rote Bemalung von Radfahrstreifen – nicht aus. Der Belag allein holt einen Radfahrenden schließlich nicht aus dem toten Winkel“, so Elke Fitz vom Radwerk Lustenau.

Besonders in Kreisverkehren komme es immer wieder zu brenzligen Situationen, sagt Wolfgang Juen von der Radlobby. „Radfahrende brauchen Platz, und alle Verkehrsteilnehmer müssen sich rechtzeitig und gut sehen können“, so Juen. „Um tatsächlich sicher zu sein, muss Infrastruktur für Radfahrende vonseiten der Verkehrsplanung in Vorarlberg neu gedacht werden.

Smybolisches orangenes Fahrrad für alle im Straßenverkehr getöteten Radfahrer
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Ein Rad als Mahnmal für alle verletzten und getöteten Radfahrer

FußgängerInnen und Radfahrende müssen mehr in den Mittelpunkt gerückt werden“, so Juen. Zudem fordert die Radlobby einen verpflichtenden Abbiegeassistenten für Lkw. „Auch effektive Geschwindigkeitsreduktionen sind notwendig. Die Begegnungszone in Wolfurt ist vorbildlich. Jedoch es ist verwunderlich, wenn eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern in einer 30er-Zone für normal erachtet wird. Auch hier ist ein Umdenken angesagt“, so Juen weiter.

Fischer: Radfahrer um den Kreisverkehr herum führen

Bei der Demonstration sagte der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer, dass der Radverkehr zukünftig wohl über die Zebrastreifen um den Kreisverkehr herum geführt werden. „Leider gibt es keine bessere Lösung und man muss einfach mal zugeben: Bei diesem Verkehrsaufkommen kann man die Fahrradfahrer nicht mehr in den Kreisverkehr lassen. Das war früher gut gemeint, aber die Situation hat sich so zugespitzt, dass es einfach nicht mehr geht“, so Fischer. Er hoffe, dass möglichst rasch mit der Planung und der Umsetzung der Entschärfung begonnen werden könne.

Fahrrad Demo Lustenau
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Viel Radfahrer sind am Freitag zur Demo nach Lustenau gekommen