Landeskrankenhaus (LKH) in Dornbrin
ORF.at/Lukas Krummholz
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Gesundheit

Onkologie: Eltern fordern weitere Veränderungen

Bezüglich der Behandlung krebskranker Kinder in Dornbirn herrscht noch keine komplette Einigkeit zwischen Stadt und betroffenen Eltern. Die Stadt hatte eine positive Bilanz über die Kooperationen mit Innsbruck und St. Gallen gezogen. Eltern sehen allerdings Vorteile für die Kinder, die von St. Gallen aus betreut werden.

Bei der Behandlung krebskranker Kinder am Stadtspital Dornbirn gebe es Unterschiede in der Zusammenarbeit mit der Uniklinik Innsbruck und dem Kinderspital St. Gallen in der benachbarten Schweiz, sagt Andrea Tschofen-Netzer, Vertreterin etlicher betroffener Eltern. Damit widerspricht sie der Darstellung der Stadt, wonach der klinische Ablauf in beiden Fällen ident sei.

Bei der wöchentlichen Visite in Dornbirn ist laut Tschofen-Netzer zwar ein Onkologe aus St. Gallen anwesend, mit den Innsbrucker Fachärzten werde dagegen lediglich eine Video-Konferenz abgehalten. Derzeit werden 13 Kinder mit Leukämie oder Lymphomen in Dornbirn betreut – fünf davon in Zusammenarbeit mit St. Gallen, die anderen acht unter Aufsicht der Uniklinik Innsbruck.

Innsbruck: Eltern müssen auswärts unterkommen

Auch wenn die meisten Eltern mit der Behandlung ihrer Kinder in Innsbruck zufrieden seien, richtet Tschofen-Netzer eine weitere Kritik an die dortige Uniklinik. Was nicht ganz so gut laufe, sei der Aufenthalt während der ambulanten Chemotherapie. Dort hätten die Eltern derzeit keine Möglichkeit, stationär aufgenommen zu werden und müssten sich auswärts ein Zimmer nehmen. Das sei eine massive Belastung für ein krebskrankes Kind mit geschwächtem Immunsystem und ständigem Brechreiz.

Langfristiges Ziel müsse sein, dass alle krebskranken Kinder in Dornbirn wohnortnahe – sprich von St. Gallen – mitbetreut werden, so Tschofen-Netzer. St. Gallen biete an, alle Krebs-Diagnosen zu betreuen, damit sollten alle betroffenen Familien zumindest eine Wahlmöglichkeit haben, so die Forderung.

Stadt: Positive Bilanz

Nachdem das Aus für Therapien für krebskranke Kinder in Dornbirn beschlossen wurde, gab es massive Proteste betroffener Eltern, die eine komplette Therapie in Innsbruck aufgrund der großen Entfernung ablehnten. Daraufhin wurde ein zweite Kooperation mit dem Kinderspital St. Gallen fixiert.

Nach einem Jahr Zusammenarbeit mit St. Gallen hatte die Stadt Dornbirn eine positive Bilanz über beide Kooperationen gezogen, die im klinischen Ablauf ident aufgebaut seien. Weiterhin gesucht wird ein Kinder-Onkologe für das Spital in Dornbirn – mehr dazu in: Onkologie-Fachstelle immer noch vakant.