Wort Konkurs aus Buchstaben-Steinen gelegt
pixabay/Ratfink1973
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Wirtschaft

Impletio schlittert in Rekordpleite

Das Biotechunternehmen „Impletio Wirkstoffabfüllung“ mit Sitz in Dornbirn ist zahlungsunfähig und schuldet seinen Gläubigern 28 Millionen Euro. Es dürfte sich um die größte Vorarlberger Firmenpleite der vergangenen Jahrzente handeln.

Am Montagvormittag hat Impletio am Landesgericht Feldkirch einen Konkursantrag gestellt. Betroffen sind 40 Mitarbeiter und 44 Gläubiger. Die Schulden des Unternehmens belaufen sich auf 28 Millionen Euro. Für Vorarlberger Verhältnisse ist das eine völlig neue Dimension: auch bei großen Pleiten – wie der der Regionalfluglinie Intersky oder des Bandwarenherstellers Alge Elastic – war der Schuldenberg nie größer als 15 Millionen Euro.

Betriebsversammlungen noch diese Woche

Wie es mit den Mitarbeitern weitergehen soll, ist noch unklar. Noch diese Woche soll es eine Betriebsversammlung geben, bei der die Arbeitnehmer über das weitere Vorgehen informiert werden. Das Arbeitsmarktservice ist jedenfalls noch nicht über mögliche Kündigungen informiert worden. Normalerweise informieren Unternehmen das AMS, wenn sie eine größere Zahl von Mitarbeitern kündigen müssen.

Impletio hat sich darauf spezialisiert, Biopharmazeutika – also biotechnologisch hergestellte Arzneimittel – abzufüllen. Im Konkursantrag wird als Grund für die Zahlungsunfähigkeit „Mängel in den Prozessabläufen“ angegeben. Was das genau heißt, bleibt bislang offen. Lukas Pfefferkorn, der Anwalt des Unternehmens, war bisher nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Namensänderung vor Pleite

Auffallend ist, dass das Unternehmen erst kurz vor der Pleite den Namen in „Impletio“ geändert hat. Zuvor hat die Firma als „Rentschler Fill Solutions“ am Produktionsstandort im Rankweiler Industriegebiet Römergrund gearbeitet. Wieso es zur Umbenennung gekommen ist, ist eine weitere Frage, die es noch zu klären gilt.

Rentschler nahm den operativen Betrieb vor rund einem Jahr auf. Im Herbst 2016 war in Rankweil der Grundstein für den Neubau des Unternehmens gelegt worden. Die Investitionshöhe belief sich auf 30 Millionen Euro. Die Eigentümer besitzen auch ein Biopharma-Unternehmen in Deutschland.