Flugzeug am Flughafen Altenrhein
ORF Vorarlberg
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Verkehr

Wie es mit dem Flughafen Altenrhein weitergeht

Vorarlberg und der Schweizer Kanton St. Gallen stehen vor einem neuen bilateralen Abkommen über die Weiterentwicklung des Flughafens Altenrhein in der Schweiz. Dabei soll auf Natura-2000-Gebiet und Anrainer Rücksicht genommen werden.

Für den Geschäftsreise- und den Linienverkehr sollen die Betriebszeiten leicht ausgeweitet und die Mittagspause aufgehoben werden. Die Betriebszeiten des Nichtgeschäftsreiseverkehrs und des Helikopterverkehrs werden im Gegenzug eingeschränkt.

Weniger Hubschrauberflüge

Eine markante Verbesserung für die Bevölkerung wird sich aus der Reduktion des Helikopterverkehrs auf max. 2.500 Bewegungen pro Jahr ergeben (zum Vergleich: im Jahr 2018 waren es 4.528 Bewegungen). Einher geht die neue Regelung mit einem Verzicht der Schweiz auf eine Konzessionierung des Flugplatzes. Das Lärmkorsett bleibt bis auf ein aus Sicherheitsaspekten erweitertes Floating unangetastet.

Der Flugplatz St. Gallen-Altenrhein besteht seit dem Jahr 1926 und dient heute mehrheitlich dem gewerbsmäßigen, aber auch dem nichtgewerbsmässigen Luftverkehr. Seit dem Ende der 80er-Jahre besteht eine Linienverkehrsverbindung nach Wien, die derzeit werktags viermal täglich angeboten wird. Außerdem bestehen insbesondere während den Sommermonaten verschiedene Charterverbindungen zu europäischen Feriendestinationen.

Eckpunkte für das Abkommen

Ausgehend von den Ergebnissen der Interessenanalyse und der von der Flugplatzbetreiberin vorgelegten Strategie 2030 des Flugplatzes wurden Eckpunkte erarbeitet:

  • Die Schweiz verzichtet mittels einer staatsvertraglichen Regelung auf die Konzessionierung des Flugplatzes St.Gallen-Altenrhein
  • Für die Betriebszeitenregelung werden die Flugbewegungen neu kategorisiert, was zu einer eindeutigen Zuordnung führt (Nichtgeschäftsreiseverkehr/Geschäftsreiseverkehr/Linienverkehr)
  • Die Betriebszeiten für den Linien- und Geschäftsreiseverkehr werden leicht erweitert
  • Die Betriebszeiten für den Nichtgeschäftsreiseverkehr werden im Gegenzug leicht eingeschränkt.
  • Die Anzahl Helikopterflüge wird massiv reduziert
  • Die Ausnahmeregelungen für Flüge außerhalb der Öffnungszeiten werden präzisiert
  • Das Floating bei den Tageslärmpunkten wird aus Sicherheitsgründen angepasst

Politiker sehen ausgewogenen Kompromiss

Die Regierungen des Landes Vorarlberg, vertreten durch Landesrat Marco Tittler (ÖVP), und des Kantons St. Gallen, vertreten durch Regierungsrat Bruno Damann, bezeichnen die gefundenen Eckwerte im Sinn eines Gesamtpakets als ausgewogenen Kompromiss, der einerseits den Interessen der Wirtschaft in der Region und des Flugplatzes St.Gallen-Altenrhein und andererseits den Schutzinteressen der Bevölkerung und der Natur Rechnung trägt.