Untersuchungshaft Gitterstäbe
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Chronik

Frau soll Nachbar vergiftet haben

In Riefensberg im Bregenzerwald soll eine 50-jährige Niederländerin versucht haben, ihren 82-jährigen Nachbarn durch eine Überdosis Schmerzmittel zu töten. Gegen die Frau wird wegen versuchten Mordes ermittelt, sie sitzt seit Mitte Oktober in Untersuchungshaft.

Die Niederländerin bestreitet den Vorwurf, dass sie ihren Nachbarn habe umbringen wollen, sagte ihr Verteidiger Manuel Dietrich. Bisher ist bekannt, dass der 82-jährige Mann Ende September mit akuten Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden ist. Die Schmerzmittelüberdosis hätte tödlich enden können, wenn der betagte Mann sich übergeben hätte, berichtete die Zeitung „Neue am Sonntag“.

Festgestellt wurde offenbar, dass die Frau im Internet nach genau jenen Medikamenten gesucht habe, die im Blut des Patienten gefunden worden waren. Dazu gibt die beschuldigte Niederländerin an, dass sie sich damit selbst habe töten wollen.

Auf ORF-Anfrage sagte Dietrich, falls es nach den Ermittlungen tatsächlich beim Vorwurf des versuchten Mordes bleiben sollte, werde er ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag geben. Dann soll der psychische Zustand der Niederländerin geklärt werden.

Beschuldigte im Testament bedacht

Motiv für die Tat ist laut Zeitung, dass die 50-Jährige schneller an ihr Erbe habe kommen wollen. Der 82-Jährige habe seine Nachbarin und deren Sohn für die geleistete Pflege in seinem Testament mit seinem gesamten Erbe bedacht – und zwar auf Kosten seiner Angehörigen. Wie Anwalt Dietrich dem ORF sagte, sei aber ausschließlich die 50-jährige Frau in dem Verfahren als Beschuldigte geführt. Der erwachsene Sohn gelte als Zeuge.

Gericht bestätigt Ermittlungen

Der Sprecher des Landesgerichts Feldkirch, Norbert Stütler, hat am Montagnachmittag der APA die Ermittlungen wegen Mordversuchs gegen die 50-jährige Frau bestätigt. „Gegen die Beschuldigte wurde am 16. Oktober Untersuchungshaft verhängt“, sagte Stütler.