Lehrlinge bei der Arbeit im Althofener Unternehmen Flex
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Wirtschaft

Deutlich mehr offene Lehrstellen als Suchende

In Vorarlberg sind Ende Oktober laut Arbeitsmarktservice (AMS) 265 lehrstellensuchende Personen gemeldet gewesen. Das entspricht einem minimalen Rückgang von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber stehen 461 offene Lehrstellen.

Mehr als die Hälfte aller Vorarlberger Jugendlichen entscheidet sich für eine duale Lehrausbildung. Beim AMS Vorarlberg suchten heuer durchschnittlich 245 Personen eine Lehrstelle. Den höchsten Stand an Lehrstellensuchenden gab es im September mit 295, den niedrigsten im Jänner mit 203.

Größter Andrang bei Bürokaufmann/-frau

Bei den offenen Lehrstellen waren die meisten im September gemeldet (565), die wenigsten im Jänner (202). „Auch für jene, die bisher noch keine Lehrstelle gefunden haben, gibt es noch gute Chancen, einen Ausbildungsbetrieb zu finden“, sagt AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter, denn „die offenen Lehrstellen übersteigen die Anzahl der Lehrstellensuchenden auch im Oktober deutlich.“

Der größte Andrang im Oktober zeigte sich im Beruf Bürokaufmann-/frau. Hier kamen auf eine Lehrstelle vorarlbergweit rund acht Lehrstellensuchende. Bei den Berufen Metalltechniker/in, Friseur/in und Informationstechnolog/in waren es je fünf. Die größte Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage gab es laut AMS beim Beruf Restaurantfachmann/-frau. Hier kamen auf 50 offene Lehrstellen lediglich zwei Lehrstellensuchende.

30 Prozent in nur drei Lehrberufen

Obwohl es in Österreich rund 200 Lehrberufe gibt, entscheidet sich rund ein Drittel der Jugendlichen für eine Ausbildung in einem von nur drei Lehrberufen. In Vorarlberg sind das Metalltechniker/in, Elektrotechniker/in und Einzelhandelskauffrau/-mann. Ein etwas anderes Bild zeigt sich bei den Lehrstellensuchenden, die beim AMS Vorarlberg vorgemerkt sind. Hier rangiert der Beruf des Bürokaufmanns, der Bürokauffrau mit 31 Lehrstellensuchenden an erster Stelle, gefolgt vom Kraftfahrzeugtechniker (24) und dem Einzelhandelskaufmann, der Einzelhandelskauffrau (19).

„Bei der Berufswahl ist der Fokus der Jugendlichen auf nur wenige Berufe ausgerichtet. Daher bieten wir in unseren BerufsInoZentren ein breites Angebot an Beratung und Information, um den Menschen die Vielfalt der Berufswelt näherzubringen“, so Bereuter. Ein wichtiger Schwerpunkt liege dabei auf Mädchen und jungen Frauen, die in verschiedenen Formaten über atypische Frauenberufe informiert werden.

Über fünf Millionen Euro für Ausbildungsprogramme

Jugendliche, die keine reguläre Lehrausbildung finden, bekommen mit der überbetrieblichen Lehrausbildung Chancen auf eine Ausbildung. Im Vorarlberger Ausbildungszentrum (AZV) können Jugendliche in den Bereichen Holz, Metall, Malen, Betriebslogistik, Handel und Elektrotechnik eine duale Berufsausbildung absolvieren. Und speziell für handwerklich-technisch interessierte Frauen ab 18 Jahren gibt es das Ausbildungsprogramm FiT (Frauen in Handwerk und Technik).

Für die überbetriebliche Ausbildung sowie die Angebote im Rahmen des FiT-Programms stellt das AMS Vorarlberg für heuer rund 5,1 Millionen Euro zur Verfügung. Davon profitieren insgesamt rund 650 Menschen.