1894 in Göfis in Vorarlberg geboren, war der Provikar Carl Lampert ab 1939 als Stellvertreter von Bischof Paulus Rusch für die kirchliche Verwaltung des Tiroler Teils der damaligen Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch verantwortlich.
Protest gegen Kirchenfeindlichkeit
Lampert trat mutig gegen kirchenfeindliche Handlungen von NS-Gauleiter Franz Hofer auf, der Tirol als ersten „klösterfreien Gau“ errichten wollte. So protestierte der Provikar etwa gegen die Enteignung des Frauenklosters „Zur Ewigen Anbetung“ in Innsbruck. Mehrmals wurde Lampert in Gestapo-Haft genommen.
Wegen seines Eintretens für den 1940 im KZ Buchenwald ermordeten Tiroler Pfarrer Otto Neururer begann für Provikar Lampert im August 1940 ein Martyrium durch die Konzentrationslager Dachau und Sachsenhausen-Oranienburg.
Gebetskreuz als letzter Begleiter
1941 wurde Lampert „gauverwiesen“ und nach Stettin verbannt. Ein Gestapo-Spitzel verwickelte ihn dort in eine angebliche Spionage-Affäre. Am 13. November 1944 wurde Provikar Lampert in Halle an der Saale enthauptet. Während der letzten Tage vor seiner Hinrichtung begleitete Lampert in der Gefängniszelle ein von ihm selbst gefertigtes Gebetskreuz aus Draht.
Lampert ist also in jener Stadt hingerichtet worden, in der heuer im Oktober ein Anschlag auf eine Synagoge verübt und zwei Menschen getötet wurden. Bischof Benno Elbs mahnt angesichts steigender Zahlen antisemitischer Vorfälle vor Ausgrenzung und Gewalt gegenüber Minderheiten.
Seligsprechung im Jahr 2011
Genau 67 Jahre nach seiner Hinrichtung durch die Nationalsozialisten sprach die Katholische Kirche am 13. November 2011 Carl Lampert selig. Der Seligsprechungsgottesdienst fand vor 1.800 Angehörigen, geistlichen und weltlichen Würdenträgern und Gästen in der Pfarrkirche St. Martin in Dornbirn statt.