Roter Apfel am Baum
Tarja Prüss
Tarja Prüss
Landwirtschaft

Leicht unterdurchschnittliche Apfelernte

Die heurige Ernte der Ländle Äpfel fällt im Vergleich zum Rekord-Vorjahr etwa 30 Prozent geringer aus, teilt die Landwirtschaftskammer (LWK) zum „Tag des Apfels“ am 8. November mit. Das entspreche den Erwartungen der Obstbauern.

Vorarlbergs Obstbauern setzen laut Landwirtschaftskammer „nicht auf Massenträger, sondern auf robuste und aromatische Sorten, wie Elstar, Boskoop oder Topaz.“ Diese teils alten Sorten haben einen ausgeprägten Zweijahres-Rhythmus, die sogenannte „Alternanz“.

Natürlicher zweijähriger Wechsel

Unter Alternanz versteht man die Schwankung des Fruchtertrages im zweijährlichen Rhythmus an Obstbäumen, häufig ausgelöst durch Einflüsse der Witterung. Dies führt beim Apfel zu den sogenannten „Apfel-Jahren“, die sich direkt mit Jahren geringeren Ertrages abwechseln.

340 Tonnen Tafeläpfel

Auch beim Ländle Apfel gelte daher „Qualität statt Quantität“, so die Landwirtschaftskammer. 340 Tonnen Tafeläpfel seien 2019 in Vorarlberg geerntet worden, davon 305 Tonnen als Ländle Apfel, ca. zehn Tonnen als Bio-Äpfel und ca. 25 Tonnen nach den Vorgaben der Integrierten Produktion. „Zehn Obstbauern bauten heuer den Ländle Apfel unter den strengen Richtlinien und der Kontrolle des Ländle Marketings an“, so die LWK.

Der „Santana“ ein zwei Hälften geschnitten

Sehr gute Qualität

Aufgrund der normaleren Witterung sei die Qualität heuer sehr gut, so die LWK. Ausfärbung, Aromatik und Haltbarkeit seien sehr ausgeprägt. Die „kleine aber feine Menge“ sei quasi als Spezialität zu sehen. Vorarlbergs Obstbaubetriebe sind klein. Es gibt keine Langzeitlagerung bis zur nächsten Ernte. Dadurch würden die Äpfel stets frisch und voll ausgereift geerntet und es gebe sie nicht das ganze Jahr, so die Landwirtschaftskammer.

Obstbau spürt Klimawandel

Auch im Vorarlberger Obstbau mache sich der Klimawandel bemerkbar, so die LWK. Wetterextreme wie Blütenfrost, Trockenheit oder Hagel würden häufiger auftreten. Um dennoch Jahr für Jahr eine Ernte einfahren zu können, müssten die Obstbauern daher in Hagelschutznetze, Frostberegnungsanlagen und Bewässerungseinrichtungen investieren. Mit der Treue der Kunden und des Handels seien diese Herausforderungen aber zu schaffen, so die Obstbauern.