Rauch-Säfte im Regal
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Politik

Rauch wirbt mit viel Geld für Betriebserweiterung

In Ludesch gibt es am Sonntag eine Volksabstimmung. Abgestimmt wird über die geplante Betriebserweiterung des Fruchtsaftherstellers Rauch in der Landesgrünzone. Am Donnerstag trat der Chef des Fruchtsaftherstellers vor die Medien und warb mit einem „Sieben-Punkte-Plan“ – und mit viel Geld – für ein Ja zur Betriebserweiterung.

Drei Tage vor der Volksabstimmung in Ludesch geht der Kampf um die öffentliche Meinung in der Walgau-Gemeinde in die Endphase. Am Donnerstagvormittag gab der ansonsten eher medienscheue Chef des Fruchtsaftherstellers Rauch, Jürgen Rauch, mitten auf dem Dorfplatz in Ludesch eine Pressekonferenz, flankiert von zwei hochrangigen Managern von Red Bull und Ball.

Johannes Rauch in der Mitte, flankiert von zwei Managern, auf dem Dorfplatz in Ludesch
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Jürgen Rauch, flankiert von zwei hochrangigen Managern von Red Bull und Ball, auf dem Dorfplatz in Ludesch

„Sieben-Punkte-Plan für Ludesch“

Mit einem „Sieben-Punkte-Plan für Ludesch“ will Rauch die Bevölkerung von der Betriebserweiterung überzeugen. Der Vorwurf, dass Rauch 16 Hektar aus der Grünzone nehmen will, stimme nicht. Es gebe Bedarf für 6,5 Hektar und mehr nicht, so Rauch, das würde es in der Gemeinde auch schriftlich geben.

Weiters sagte Rauch: Die Betriebserweiterung sei noch nicht im Detail durchgeplant. Die Gemeinde Ludesch würde natürlich in die Detailplanung mit einbezogen, so Rauch. Da sei man auch für Anregungen offen, gerade auch, was die ökologischen Standards des Zubaus anbelange.

Rauch teilt auch die Sorge nicht, dass mit der Betriebserweiterung das Trinkwasser für Ludesch knapp werden könnte, gerade in trockenen Sommern. Der Grundwasserstrom führe genug Wasser, so Rauch, es werde immer genug Wasser für Ludesch geben.

Pressekonferenz Rauch-Erweiterung

Gegner und Befürworter machen in Ludesch für die Volksabstimmung am kommenden Sonntag mobil. Die Frage ist, ob die im Ludescher Neugut liegenden Grundstücke Freiflächen für Landwirtschaft bleiben sollen.

Rauch zahlt freiwillig fünf Millionen Euro

Rauch betonte aber auch die wirtschaftlichen Argumente, die für die Betriebserweiterung sprechen würden: 100 zusätzliche Arbeitsplätze, 150.000 Euro Kommunalsteuer pro Jahr zusätzlich. Weiters bieten die beteiligten Firmen der Gemeinde Ludesch freiwillig insgesamt fünf Millionen Euro, quasi als Entschädigung für den Verlust an Grünflächen, an.

Einen Plan B für den Fall, dass die Volksabstimmung gegen Rauch ausgeht, gebe es nicht. Sollte die Betriebserweiterung abgelehnt werden, werde man das weitere Vorgehen in aller Ruhe überlegen, so Rauch.

Freie Fläche (Grünzone) neben dem Firmengebäude von Rauch
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Hier will Rauch erweitern

Bürgerinitiative sammelte Unterschriften

Eine Bürgerinitiative hat im Sommer Unterschriften für ein Volksabstimmung zur Betriebserweiterung von Rauch in Ludesch gesammelt. Nun wird es am Sonntag eine Volksabstimmung in Ludesch geben.