Hass im Netz
Hass im Netz ist Realität, doch immer mehr Menschen wehren sich erfolgreich dagegen. Wie das sehr einfach gelingen kann, darüber gab es im Vorarlberg Museum eine Diskussionsveranstaltung.
Großes Interesse herrschte am Dienstag am Thema „Hass im Netz“, das eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft zeigt. Am meisten Hass (knapp 88 Prozent) werde auf Facebook verbreitet, so Daniela Grabovac von der Anti-Diskriminierungsstelle „BanHate“. Wenn man selbst betroffen ist, seien Screenshots wichtig, so Grabovac, „um zu sichern, was gegen einen gepostet wurde und von wem, wenn man die Möglichkeiten einer rechtlichen Intervention in Anspruch nehmen will.“

Ruhig bleiben, überlegt handeln
Besonders wichtig sei aber auch, ruhig zu bleiben, so Grabovac: „Manchmal sind die Emotionen so stark, dass man zurück posten will.“ Dann sei man gut beraten, sozusagen erst einmal bis zehn zu zählen und sich gut zu überlegen ob und was man antwortet.
Staatsanwalt rät zur Anzeige
Auf der eigens für Hass im Netz eingerichteten App „BanHate“ gibt es dazu wichtige Tipps. Anzeigen können auch anonym erfolgen, dann werde geprüft, was konkret vorliegt und welche Schritte möglich seien. „Ich kann jedem Betroffenen nur raten, wenn er solche Sachen feststellt, diese anzuzeigen. Wir prüfen alle Sachverhalte“, sagt der leitende Staatsanwalt Wilfried Siegele.

Dialog statt Hass
Organisiert wurde der Diskussionsnachmittag vom Verein Neustart, der auch das Pilotprojekt „Dialog statt Hass“ betreut. Dabei wird in einem sechs Monate dauernden Programm versucht, die „Hater“ mit ihrem Verhalten intensiv zu konfrontieren, sodass sie ihre Handlungen überdenken und es zu einer Diversion statt zu einem Gerichtsverfahren kommt.