Themenbild: Illustration zum Thema Hass im Internet
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
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Medien

Wie wehren gegen Hass im Netz?

Immer mehr Menschen wehren sich erfolgreich gegen Hass im Netz. Das sagte am Dienstag Daniela Grabovac von der Anti-Diskriminierungsstelle anlässlich einer Diskussionsveranstaltung des Vereins Neustart. Fast 4.000 Hasspostings wurden bei der Stelle seit 2017 gemeldet, die Hälfte davon angezeigt.

Hass im Netz

Hass im Netz ist Realität, doch immer mehr Menschen wehren sich erfolgreich dagegen. Wie das sehr einfach gelingen kann, darüber gab es im Vorarlberg Museum eine Diskussionsveranstaltung.

Großes Interesse herrschte am Dienstag am Thema „Hass im Netz“, das eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft zeigt. Am meisten Hass (knapp 88 Prozent) werde auf Facebook verbreitet, so Daniela Grabovac von der Anti-Diskriminierungsstelle „BanHate“. Wenn man selbst betroffen ist, seien Screenshots wichtig, so Grabovac, „um zu sichern, was gegen einen gepostet wurde und von wem, wenn man die Möglichkeiten einer rechtlichen Intervention in Anspruch nehmen will.“

Die Zuschauer des Diskussionsnachmittags
ORF
Graßes Interesse beim Diskussionsnachmittag gegen Hass im Netz

Ruhig bleiben, überlegt handeln

Besonders wichtig sei aber auch, ruhig zu bleiben, so Grabovac: „Manchmal sind die Emotionen so stark, dass man zurück posten will.“ Dann sei man gut beraten, sozusagen erst einmal bis zehn zu zählen und sich gut zu überlegen ob und was man antwortet.

Staatsanwalt rät zur Anzeige

Auf der eigens für Hass im Netz eingerichteten App „BanHate“ gibt es dazu wichtige Tipps. Anzeigen können auch anonym erfolgen, dann werde geprüft, was konkret vorliegt und welche Schritte möglich seien. „Ich kann jedem Betroffenen nur raten, wenn er solche Sachen feststellt, diese anzuzeigen. Wir prüfen alle Sachverhalte“, sagt der leitende Staatsanwalt Wilfried Siegele.

Eine Informationskarte für die App „BanHate“
ORF
Die App „BanHate“ will bei der Bekämpfung von Hass im Netz helfen

Dialog statt Hass

Organisiert wurde der Diskussionsnachmittag vom Verein Neustart, der auch das Pilotprojekt „Dialog statt Hass“ betreut. Dabei wird in einem sechs Monate dauernden Programm versucht, die „Hater“ mit ihrem Verhalten intensiv zu konfrontieren, sodass sie ihre Handlungen überdenken und es zu einer Diversion statt zu einem Gerichtsverfahren kommt.