Auf Einladung des Vorarlberger Energieinstituts und des Vorarlberger Architekturinstituts sprach Tschannett über seine Forschung im Bereich Klimaanpassung und warnte eindringlich. Er berät Gemeinden und Städte, wie sich sich an die Klimaerwärmung anpassen können.
Maximal zwei Grad globale Erwärmung sieht das Pariser Klimaabkommen vor, um eine Klimakatastrophe abzuwenden. Österreich hat das unterschrieben. Das heißt: jedes Jahr zehn Prozentpunkte weniger CO2 bis 2030. Wie ernst die Situation ist, wolle man nach wie vor noch nicht wahr haben, so Simon Tschannett.
„Wenn ich die Diskussionen über die Tunnelspinne oder die S 18 verfolge, dann denke ich: Und wenn man dann in 15 Jahren die Autobahn fertig hat, dann darf man vermutlich kein CO2 mehr ausstoßen.“ Angesichts der radikalen Vorgaben zur CO2 Reduktion seien die Diskussionen völlig unverständlich. Das Geld sollte man woanders einsetzen, so Tschannett -mehr dazu in Straßenbau als Gretchenfrage für Koalition.
Statt Straßen für Autos zu bauen fordert Taschannett Fahrradwege mit schattenspendenden Bäumen, um auch bei künftigen Temperaturen angenehm von A nach B zu kommen.
Klimaerwärmung wird auch soziales Problem
Hitzewellen mit Temperaturen jenseits der 35 Grad werden häufiger, besonders davon betroffen wird das Rheintal sein, prognostiziert der Meteorologe. Das sei auch ein massives soziales Problem. Tschannet meint, dass jene, die es sich leisten können, in die höher gelegenen Regionen des Landes ziehen werden. Die, die es sich nicht leisten können, bleiben in der Hitze sitzen und haben mit den gesundheitlichen Folgen zu kämpfen.
Sendungshinweis
Ein ausführliches Interview mit Tschannett hören Sie am 4. November 2018 in „Umwelt aktuell“ im ORF Radio Vorarlberg Kulturmagazin.
Das ständig wiederholte Mantra „jeder einzelne muss bei sich selbst anfangen das Klima zu schützen“ hält Tschannett für nicht zielführend. „Man muss auch manche Sachen top-down machen“, so Tschannett, also von oben anordnen.