Steigende Besucherzahlen, vielfältige Veranstaltungsformate – immer wieder komme das in der 1864 erbauten Villa Heimann-Rosenthal nahe dem Hohenemser Stadtzentrum untergebrachte Museum an seine räumlichen Grenzen, erklärte Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz anlässlich der Ausstellungseröffnung. Seit längerem würden Museumsbeirat, Förderverein, Stadt und Land Perspektiven diskutieren, das Museum weiterzuentwickeln.
„weiterdenken“: Erweiterung des jüdischen Museums
Das Jüdische Museum Hohenems hat gemeinsam mit Studierenden der Architektur-Universität Pläne für eine Erweiterung des Hauses erarbeitet.
Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Universität Liechtenstein sei nicht in der Absicht entstanden, ein konkretes Projekt zu jurieren und zu bauen, sondern weil sie „irrsinnig viel Inspiration zum Weiterdenken“ gebe – nicht nur über das Museum, sondern auch über die Entwicklung des Stadtkerns.
Möglichkeiten zur Weiterentwicklung
Hohenems befinde sich in einem spannenden Prozess, erklärte Bürgermeister Dieter Egger (FPÖ). Die Geschichte der Stadt solle dabei auch als Inspirationsquelle dienen. Das Jüdische Museum sei „der Punkt, der am stärksten nach außen strahlt“, und es sei die Verantwortung von Stadt und Land, der Kulturinstitution in absehbarer Zeit – etwa fünf bis zehn Jahren – Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu geben. Denkbar sei dabei zum Beispiel ein Erweiterungsbau als Verbindung zwischen dem Emsbach-Areal und dem Jüdischen Viertel. Als „Basis für das Weiterdenken“ habe man anstelle eines Wettbewerbs mit den Ideen der jungen Studierenden einen „inspirierenden Weg“ gewählt -„eine Riesenchance, die Stadt städtebaulich weiterzuentwickeln“.
Alle Projekte sind gedanklich realisierbar
Gedanklich seien die ausgestellten Projekte von 13 Studierenden alle realisierbar, sagte Architekt Hugo Dworzak, Leiter des Instituts für Architektur und Raumentwicklung an der Universität Liechtenstein. Ein Projekt überwinde etwa die Grenze zwischen dem christlichen und dem jüdischen Viertel, ein anderes plane gar einen Turm am Eingang zur Stadt, in dem der Verkauf der oberen Geschoße das darunterliegende Museum finanzieren würde. Jedes gebe einen besonderen Anstoß – manche seien auch baulich und finanziell realistisch.