Eigentlich wollte die 22-Jährige nach der vergangenen Saison zu Kästle wechseln. Die Vorarlberger Skifirma, die nach über 20 Jahren ein Weltcup-Comeback anstrebt, verfügt aber über kein eigenes Schuhsortiment. Rossignol untersagte Liensberger die Verwendung der bisher genutzten und zum Konzern gehörenden Lange-Schuhe. Auch ein Übereinkommen mit der Marke Dalbello scheiterte. Für den ÖSV-Kader sind Ausrüsterverträge für Ski, Schuhe und Bindung aber Voraussetzung. Ohne diese Verträge drohte Liensberger eine Sperre.
Kästle verzichtet jetzt vorerst auf eine Vertragserfüllung. Bis zum Weltcup-Start müssen jetzt noch formale Probleme ausgeräumt werden. Die Skifirma wird in Sölden trotz dem Streit um Liensberger ihr Weltcup-Debüt feiern: Die Niederländerin Adriana Jelinkova steht nämlich bei den Vorarlbergern unter Vertrag. Die Technik-Spezialistin ist heuer bei der Ski-WM in Aare im Slalom auf Platz 19 gefahren.