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Verkehr

Zwei S18-Varianten weiter im Rennen

Bezüglich einer Autobahnverbindung vom Vorarlberger Unterland in die Schweiz hat das Land Vorarlberg nun ein kleines Zwischenziel erreicht. Nachdem die ursprüngliche „S18-Variante“ vom Verfassungsgerichtshof gekippt wurde, gibt es zwei Trassen, auf denen eine hochrangige Verbindung in die Schweiz aus technischer Sicht möglich wäre.

Die S18 soll 40.000 Bewohner im Unteren Rheintal vom Verkehr entlasten und für täglich 6.000 Pendler optimale Verbindungen in Richtung Schweiz und Liechtenstein bringen.

Zwei S18-Varianten weiter im Rennen

Laut ASAFINAG gibt es zwei Trassen, auf denen eine hochrangige Verbindung in die Schweiz aus technischer Sicht möglich wäre.

Eine gute Nachricht aus der Sicht der Landesregierung ist, dass es die Probebohrungen für die beiden möglichen S18-Korridore im Ried erlauben, beide möglichen Varianten weiterzuverfolgen – also die Variante mitten durch das Ried und die Variante am Ostrand von Lustenau.

ASFINAG: „Beherrschbar, machbar, umsetzbar“

„Das heißt, wir können davon sprechen, dass wir Bodenerkundungen durchgeführt haben und wirklich vor einem anspruchsvollen Bodenuntergrund stehen. Aber das ist absolut beherrschbar, machbar und auch technisch umsetzbar. Und das ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Umsetzung“, sagt ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl.

Überblick über die verschiedenen s18-Varianten
ASFINAG
Während die Z-Variante der S18 durch das Ried führt, könnte die CP-Variante am Ostrand von Lustenau entstehen.

Rückschlüsse über eine mögliche Präferenz für eine Trasse seien derzeit aber noch nicht möglich. Die Ergebnisse der Bohrungen bilden die Grundlage für die weiteren hydrologischen und geologischen Abklärungen.

Wallner wünscht sich weniger Kritik

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) appelliert an die Gegner der S18, sich mit ihrer Kritik jetzt zurückzuhalten. „Was uns noch aufhalten kann ist nur, dass halt manche auftreten und unter allen Umständen versuchen, ein Projekt zu verhindern. Wir kennen das“, so Wallner.

Frühestmöglicher Baubeginn für die S18 sei im Jahr 2025, sagt ASFINAG-Vorstand Hufnagl. Die Trassenentscheidung soll nächstes Jahr getroffen werden.

„Lollipop-Variante“ wird geprüft

Dass die Bauarbeiten im Ried nicht so unbedenklich sind, wie es die Landesregierung vielleicht gerne hätte, bestätigt indirekt der Projektleiter der ASFINAG, Günter Fritz. Die ASFINAG lasse auch eine „Lollipop-Variante“ prüfen. Das heißt, dass ein Straßentunnel auf Stützen befestigt wird und so durch das Ried führt.

FPÖ will rasche Entscheidung

Die Vorarlberger Freiheitlichen drängen unterdessen auf eine rasche Trassenentscheidung zur S18. „Mit der von der ASFINAG bestätigten Machbarkeit sowohl der von den Freiheitlichen favorisierten Z-Variante als auch der CP-Variante liegt jetzt schwarz auf weiß auf dem Tisch, dass beide Trassen technisch realisierbar sind. Die von den Grünen ganz bewusst betriebene Täuschung der Bevölkerung wurde jetzt schonungslos entlarvt“, sagt FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi.

Nun muss laut Bitschi rasch eine Trassenentscheidung zugunsten der Z-Variante gefällt werden. Danach gelte es, die Umsetzung der Pläne zu starten, um die betroffenen Menschen zu entlasten.

NEOS für sofortigen Ausbau in Höchst

Kritik kommt auch von NEOS. „Nachdem die Landesregierung in diesem Bereich nun jahrzehntelang nur zugesehen und keine umsetzbaren Lösungen präsentiert hat, wird nun angekündigt, dass sowohl die Z- als auch die CP-Variante umsetzbar sind. Eine voll befahrbare Straße ist aber womöglich immer noch 20 Jahre entfernt“, kritisiert Landesvorsitzende Sabine Scheffknecht.

Um die Bevölkerung schon jetzt zu entlasten, müsse schnellstmöglich ein Anschluss beim Bruggerloch in Höchst gebaut werden. Dieser wird laut Scheffknecht sowohl in der Z- als auch in der CP-Variante gebraucht.

SPÖ spricht von „Meilenstein“

Für SPÖ-Chef Martin Staudinger ist die Machbarkeit beider S18-Trassen ein Meilenstein. „Damit ist klar, dass jetzt so schnell wie möglich der nächste Schritt erfolgen muss: Die Entscheidung, wo die Trasse verlaufen soll. Diese Entscheidung muss einer der ersten Schritte der neuen Landesregierung sein", so Staudinger. Die verkehrsgeplagte Bevölkerung im Rheintal habe ein Recht auf Entlastung.