Rund 200 Medikamente sind derzeit in Österreich nicht erhältlich, hieß es im Juli. Inzwischen hat sich das Problem massiv verschärft und ist inzwischen auf einem Allzeithoch angekommen, sagt Apothekensprecher Rehak: „Von etwa 350 Arzneimitteln, die Anfang des Sommers nicht lieferbar waren, ist das gestiegen auf 900. Das sind die Auskünfte, die wir vom Pharmazeutischen Großhandel haben.“
Die Gründe für die Lieferschwierigkeiten sind vielfältig und komplex – einige davon erklärt Rehak: „Das sind zum Teil Produktionsprobleme, auch Transportprobleme, weil diese Arzneimittel sehr zentral produziert werden, häufig in Asien.“ Außerdem gelte Österreich international als Billigpreisland für Arzneimittel: „Und es ist einfach so, wenn man andernorts einfach bessere Preise erzielen kann, dann werden die Arzneimittel eben dorthin geliefert und nicht nach Österreich.“
Bernhard beruhigt
Gesundheitslandesrat Christian Bernhard bestätigt diese Hintergründe und sagt, es müssten dafür bundesweite Lösungen gefunden werden – eventuell seien dafür aber auch Zusammenschlüsse mit anderen betroffenen Ländern notwendig. Dass die Preise für Medikamente steigen könnten, um auf diese Weise Engpässe bei den Lieferungen zu vermeiden, hält Bernhard durchaus für möglich – aber auch, dass die Produktion von Medikamenten wieder nach Europa geholt wird.
Es werde jedenfalls intensiv daran gearbeitet, das Problem in den Griff zu bekommen, versichert Bernhard. Und: Noch seien alle Patienten gut behandelbar, beruhigt der Gesundheitslandesrat.