Kultur

Internationaler Kunstpreis für Scheiderbauer

Der Internationale Kunstpreis des Landes Vorarlberg geht an Thomas (tOmi) Scheiderbauer aus Hard. Die Jury sprach sich einstimmig für den 58-Jährigen aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.

Nach einer Ausbildung zum Fotografen besuchte Scheiderbauer die Meisterklasse der Höheren Technischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien sowie die Audiovisuelle-Kunst-Klasse an der Universität Basel. Hinzu kamen von 1981 bis 1984 Studienreisen nach Afrika, Kanada, Mexiko, Spanien und in die USA. Scheiderbauer war Initiator und Gründungsmitglied des Atelierkollektivs VIA –VIDEOAUDIOKUNST in Basel. Anschließend arbeitete er eineinhalb Jahre in Kairo und auf der Halbinsel Sinai am Konzept und an der Realisierung der Atelierhäuser Shabramant und Basata.

1991 kam es zur Gründung des Künstlerkollektivs „c a l c – Casqueiro Atlantico Laboratorio Cultural“. Der Künstler lebt und arbeitet seit zehn Jahren im süditalienischen Lecce. Als K. O. G., Künstler ohne Grenzen, setzt er sich dabei intensiv mit der Flucht- und Armutsmigration auseinander. MUTTERMUSTER nennt Scheiderbauer seine – im Rahmen von Kunst und Bau zu realisierende – jüngste Arbeit im neuen Eingangsbereich im LKH Feldkirch.

Thomas (tOmi) Scheiderbauer  und  Winfried Nußbaummüller
Francesca Eugeni
Thomas (tOmi) Scheiderbauer und Kulturabteilungsvorstand Winfried Nußbaummüller

„Fülle und Bedeutung des Kunstschaffens“

„Durch den Preis sollen die Fülle und die Bedeutung des Kunstschaffens im Bodenseeraum und den Nachbarländern Vorarlbergs vermehrt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht und die Bildende Kunst gefördert werden“, so Winfried Nußbaummüller, Kulturabteilungsvorstand des Landes Vorarlberg.

Die letzten Preise gingen 2017 an die Schweizerin Loredana Sperini, 2015 an Maria Anwander und 2013 an Ingo Springenschmid (beide aus Vorarlberg).

„Brisante Themen“

Scheiderbauer greife in seinem Lebenswerk konsequent brisante Themen wie beispielsweise Flucht- und Armutsmigration auf, das sei ein wichtiger Beitrag für Auseinandersetzung, Dialog und gesellschaftliche Entwicklung, so Kulturlandesrat Christian Bernhard (ÖVP).

Scheiderbauer sei ein Künstler, den die Welt zutiefst interessiert und für den die Kunst Mittel ist, um diese Welt und was sie im Inneren zusammenhält zu verstehen, so Jurymitglied Carina Jielg.