Verschiedene Kästle Skier stehen da
ORF Vorarlberg
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Sport

Bindungsprobleme: Kästle setzt auf Liensberger

Nachdem die Skirennläuferin Katharina Liensberger wegen fehlender Ausrüsterverträge eine Sperre droht, hofft Skihersteller Kästle nun auf eine gütliche Lösung „im Sinne des Sportes“. Kästle kann nur die Skier für die Rennläuferin zur Verfügung stellen, hat aber keine Vereinbarung mit dem Austria Ski Pool für Schuhe und Bindung.

In einer Aussendung stellt die Firma Kästle klar, dass sie bereits im Mai dieses Jahres mit dem Austria Ski Pool eine Ausrüstungsvereinbarung unterzeichnet hat. Diese berechtigt Kästle zur Ausrüstung sämtlicher aktiver ÖSV-Athleten mit Alpin und Nordischen Ski. Keine Berechtigung gibt es laut Kästle aber zur Ausrüstung mit Schuhen oder Bindungen. Man würde sich aktuell auf Ski konzentrieren, so Kästle in einer Aussendung.

„Wir sind uns aber sicher, dass es dem ÖSV und dem Austria Ski Pool ein Anliegen ist auch für Schuhe und Bindungen seinen Spitzen-Athleten optimales Material zur Verfügung zu stellen“, heißt es in der Aussendung. „Wir hoffen, dass für alle Beteiligten hier eine gütliche Lösung im Sinne des Sports gefunden werden kann.“

„Zurzeit ist es recht düster“

Ohne Schuhausrüster fehlen Liensberger die vom ÖSV vorgeschriebenen Ausrüsterverträge. Die Meldefrist ist Mitte August verstrichen, bestätigt Reinhold Zitz vom Austria Ski Pool: „Es steht eine mögliche Sperre im Raum. Es steht auch eine Nichteinberufung zu einem Trainingskurs im Raum.“

Die 22-jährige Göfnerin muss jetzt noch einen Skischuh-Ausrüstungsvertrag mit einem Austria Ski Pool-Partner abschließen. Gelingt das, könnte man die Frist noch verlängern, sagt Zitz – aber nur mit Zustimmung des Vorstandes. Für das erste Weltcuprennen der Saison sehe es jedenfalls nicht gut aus, so Zitz: „Es ist noch nicht aller Tage Abend, aber zurzeit ist es einmal recht düster.“

Liensberger beim Damen-Slalom in Saalbach-Hinterglemm 2019
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Liensberger beim Salom in Saalbach Hinterglemm. In der letzten Saison fuhr sie auf Rossignol

Das Hohenemser Traditionsunternehmen Kästle steht nach über 20 Jahren vor seinem Weltcup-Comeback. Waren einstmals die Olympiasieger Pirmin Zurbriggen (CH) oder Kjetil-Andre Aamodt (NOR) die Aushängeschilder, so soll jetzt Katharina Liensberger für die nötige Strahlkraft sorgen, berichtet die Schweizer Online-Plattform Skinews. Demnach war die Slalomspezialistin beim Trainingslager in Neuseeland bereits auf Kästle-Ski unterwegs.

Liensberger zurückhaltend

Liensberger selbst will sich derzeit zu der Causa nicht äußern. Sie bestätigt gegenüber dem ORF Vorarlberg aber, dass sie neues Material getestet hat und räumt ein, dass sie sich derzeit in einer unklaren Situation befindet.