Laut Anklage hatten die beiden jungen Männer, 17 und 18 Jahre alt, im Juli den 16-jährigen Bekannten mit einer Schreckschusspistole bedroht und ihm die Geldtasche mit rund 200 Euro sowie teure Kopfhörer abgenommen. Danach schlug der 18-Jährige noch auf das Opfer ein, wodurch der 16-Jährige zwei Platzwunden am Kopf erlitt. Das zog nun Urteile wegen schweren, bewaffneten Raubes nach sich.
Angeblich nur „Abreibung“ wegen Belästigung
Die beiden Angeklagten bekannten sich schuldig und zeigten Reue: Sie hätten sich auch bei ihrem Opfer entschuldigt und die Sachen – allerdings bis auf das Geld – zurückgegeben. Sie nannten auch einen aus ihrer Sicht guten Grund, wie es zu der Tat gekommen sei: Sie hätten dem 16-Jährigen, der die Freundin des 17-Jährigen angeblich belästigt, ja gar gestalkt habe, nur eine Abreibung verpassen wollen – der Raub sei dann quasi nur spontan passiert.
Staatsanwältin bezweifelt Einlassungen
Die Staatsanwältin hingegen sagte, die beiden würden sich nur als reuige Unschuldslämmer präsentieren. Jemanden aber eine Pistole an die Brust zu drücken und Geld zu forden, sei alles andere als alltäglich. Es sei auch fragwürdig, warum Jugendliche bzw. junge Erwachsene überhaupt Waffen besäßen und sich untertags alkoholisierten.
Haft für beide Angeklagte
Das Gericht verurteilte den 18-Jährigen zu 18 Monaten Haft (ein halbes Jahr unbedingt) und den 17-Jährigen zu einem Jahr Haft (4 Monate unbedingt). Das Urteil über den 18-Jährigen ist rechtskäftig, das andere noch nicht. Dabei wertete das Schöffengericht die Unbescholtenheit der beiden, ihr Geständnis, die teilweise Schadenswiedergutmachung und das junge Alter mildernd. Für den 17-Jährigen ist außerdem der Antrag auf eine Verbüßung der Strafe mittels Fußfessel möglich.