In der Silvrettagruppe sind schon 22 Prozent der Gletscherfläche verschwunden. Ursachen dafür sind einerseits die steigenden Temperaturen, andererseits der zu geringe Niederschlag.
Almlandschaften leiden unter Klimawandel
Außerdem zeigt sich die Klimakrise inzwischen massiv am Sterben der Almen, sagt Greenpeace-Sprecherin Sophie Lampl. Die steigenden Temperaturen begünstigen das Wachstum von Büschen und anderen kulturfremden Pflanzen. Das führt dazu, dass es bis zu 20 Prozent mehr Futtermenge gibt. Die Tiere können diese Menge jedoch nicht bewältigen. Die Folge: Die Almen verwuchern und werden aufgegeben. Eine einzigartige Kulturlandschaft geht so verloren und mit ihr auch eine zentrale Schutzfunktion der Almen, so Greenpeace.

Lawinen- und Murengefahr steigt
In den vergangenen 20 Jahre habe sich die Zahl an Vorarlberger Almen fast halbiert. Gab es 1986 in Vorarlberg noch 944 Almen, waren es 2016 nur noch 525. Dadurch, dass immer weniger Almen bewirtschaftet werden, steige die Lawinen- und Murengefahr stark an, sagt Lampl.
“Klimaschutz muss endlich Priorität in der Politik haben. Nur so können wir das schützen, was uns lieb ist: unsere Berge, unsere Wälder und unsere Seen. Darum braucht Österreich dringend höhere Reduktionsziele bei den Treibhausgasen, eine ökosoziale Steuerreform und unser Land muss raus aus schmutzigem Öl, fordert Lampl.

Auswirkungen in allen Bundesländern
Wie der Bericht von Greenpeace zeigt, der sich auf Analysen des Climate Change Centre Austria (CCCA) stützt, sind höher liegende Regionen besonders betroffen. Durch steigende Temperaturen tauen Permafrostböden in Salzburg und schmelzen Gletscher in Tirol – mehr dazu in Umwelt: Greenpeace warnt vor Gletscherschmelze.
Im Burgenland droht der Neusiedlersee auszutrocknen, in Niederösterreich gibt es aufgrund von Trockenheit Ernteausfälle und in Kärnten befördern die klimatischen Verhältnisse und der Borkenkäfer das Waldsterben.
Klimaschutz-Konferenz der Bundesländer
Am Freitag findet auf Anregung der Bundesländer Tirol und Burgenland eine außerordentliche Sitzung der Klimaschutzreferenten der Bundesländer in Wien statt – mehr dazu in Länder berufen Klimakonferenz ein. Dabei soll auch über den nationalen Energie- und Klimaplan sowie eine ökosoziale Steuerreform diskutiert werden.
Grüne fordern ökosoziale Steuerreform
Neben Greenpeace fordern auch die Vorarlberger Grünen eine ökosoziale Steuerreform. „Wer es mit dem Klimaschutz ernst nimmt, muss an der Steuerschraube drehen,“ sagt Nina Tomaselli (Grüne). Eine Reform des Steuer- und Abgabensystems sei ein effektives Mittel, um die Erderhitzung einzudämmen. Umweltschädigender Ressourcenverbrauch müsse besteuert und gleichzeitig umweltfreundliches Verhalten und der Faktor Arbeit entlastet werden, so die Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl.