Eine Ärztin bei der Untersuchung mit einem Stetoskop
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Gesundheit

Primärversorgungszentren in Planung

Bis 2021 müssen laut österreichischem Gesundheitsplan drei sogenannte Primärversorgungszentren in Vorarlberg eingerichtet sein – zwei im Norden und eines im Süden des Landes. Die Planungen laufen derzeit auf Hochtouren.

Lange Zeit sind die Vorbereitungen für die Primärversorgungszentren nur schleppend vorangekommen – unter anderem auch deshalb, weil der Gesamtvertrag zwischen Ärztekammer und Hauptverband der Sozialversicherungsträger bis vergangenen April auf sich hat warten lassen.

Pläne im Bregenzerwald am weitesten

Am weitesten gediehen sind derzeit die Pläne im Bregenzerwald. Dort soll laut Ärztekammervizepräsident Burkhard Walla ein sogenanntes „Dezentrales Primärversorgungszentrum“ entstehen. Soll heißen: Mehrere bestehende Praxen wollen sich zu einem Netzwerk zusammenschließen.

Aktuell wird geprüft, wie sich die Mediziner ihre Ordinationszeiten so einrichten können, dass in diesem Netzwerk an jedem Wochentag im Jahr zumindest ein Arzt und eine Pflegekraft im Dienst sind. Auch wird analysiert, welches zusätzliche Fachpersonal in diesem Netz nötig ist – zum Beispiel Psychotherapeuten, Physiotherapeuten oder Hebammen.

Primärversorgungszentren sollen in erster Linie die Versorgung der Patienten verbessern. Ein solches Zentrum muss aus mindestens drei Allgemeinmedizinern und einer diplomierten Krankenpflegerin bestehen, zusätzlich können weitere Mediziner und Therapeuten zur Verfügung stehen. Zudem gibt es einheitliche und längere Öffnungszeiten als in bestehenden Ordinationen.

Begleitet wird der Prozess neben der Ärztekammer auch von einer externen Beraterfirma. Mitte September findet die nächste Besprechung statt, danach steht vielleicht schon fest, ob und wann dieses Dezentrale Zentrum seinen Dienst aufnehmen wird.

Bludenz, Feldkirch und Dornbirn werden geprüft

Auch weitere Standorte werden momentan geprüft, wobei die Vorbereitung dazu noch eher vage sind. Pläne gibt es laut Walla für Bludenz, Feldkirch und Dornbirn. In der Messestadt kann man sich sogar vorstellen, dass eine übergeordnete Institution ein Primärversorgungszentrum errichtet und betreibt – und zwar ein Zentrales, also an ein und demselben Ort.

Aus einem geplanten Standort in Bregenz dürfte hingegen wohl nichts werden. Offenbar sollen die betroffenen Mediziner wegen Unzufriedenheit mit dem Gesamtvertrag und auch wegen persönlicher Unstimmigkeiten den Plan wieder verworfen haben. Bei der Ärztekammer zeigt man sich jedenfalls zuversichtlich, dass bis 2021 drei Primärversorgungszentren in Vorarlberg stehen werden. Den klassischen Hausarzt sollen die Zentren aber nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen.