Vier Kamele weiden auf einer Wiese bei Lustenau
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CHRONIK

Zirkus in Lustenau gestrandet

In Lustenau sitzt ein deutscher Wanderzirkus fest. Auf der Wiese hinter dem Millennium Park grasen seit drei Wochen Kamele, Pferde und Ponys. Die Tiere dürfen nicht in die Schweiz weiterreisen, weil der Zirkus unfreiwillig in eine Seuchensperrzone geraten ist.

Lustenau sollte eigentlich nur für ein paar Tage Zwischenstation für den Zirkus sein. Stattdessen dürfen die Tiere nun seit mittlerweile drei Wochen nicht weiterreisen, weil bei einem Privatpferd in Lustenau ein ansteckendes Virus festgestellt und eine Sperrzone eingerichtet wurde.

Laut der Kanzlei für Veterinäramt in Zürich waren die Betreiber des Zirkus Beat Breu darüber informiert, dass Kamele gegen die Blauzungenkrankheit geimpft sein müssen, um in die Schweiz einreisen zu können. Dass sie jetzt in Lustenau bleiben müssen, liege daran, dass sie in einer Seuchensperrzone geraten sind, die sie erst Ende September verlassen können, wenn sichergestellt ist, dass von keinem Tier eine Gefahr ausgeht. Die Seuchensperrzone wurde von der Vorarlberger Veterinärbehörde verhängt. Aktuellen Medienberichten zufolge hat der Zirkus seine geplante Tournee abgesagt.

Quarantäne hat schwere Folgen

Die Zwangspause hat für den Zirkus verheerende Folgen: Auftritte in der Schweiz mussten abgesagt werden, Engagements und Kooperationen sind geplatzt. Der Zirkus steht finanziell vor dem Aus und möchte keine Stellungnahme abgeben. Die Gemeinde Lustenau versucht zu helfen.

Zirkus-Kamele grasen auf einer Wiese in Lustenau
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Gemeinde kümmert sich um die Tiere

„Es ist wirklich tragisch, die Tiere können bis Ende September nicht weg“, sagt der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer. Ursprünglich sei nur ein viertägiges Gastspiel in Lustenau geplant gewesen, so Fischer. Die Gemeinde stellt nun gratis Futter für die Kamele, Pferde und Ponys zur Verfügung.

Zirkus sitzt fest

In Lustenau sitzen seit Wochen die Tiere eines deutschen Wanderzirkus fest – die Gemeinde versucht nun zu helfen.

„Man muss zu den Tieren schauen“, sagt der Bürgermeister. Sein Eindruck sei, das funktioniere sehr gut. Bei den anderen Problemen, von denen er nur aus den Medien wisse, könne die Gemeinde natürlich nicht helfen. Aber den Tieren gehe es dem Anschein nach gut. Mindestens bis zum Ende der Seuchensperrfrist am 28. September muss der Zirkus in Lustenau bleiben. Wie es danach weitergeht, ist offen.