Innerhalb von knapp fünf Wochen standen 80 Veranstaltungen auf dem Spielplan des Sommerfestivals am Bodensee. Der größte Publikumsmagnet war erwartungsgemäß das Spiel auf dem See.
„Rigoletto“ komplett ausverkauft
Falls die drei verbleibenden Aufführungen von „Rigoletto“ ohne Regenabsage bleiben, werden heuer rund 180.000 Zuschauer die Oper von Guiseppe Verdi auf der Seebühne verfolgt haben. Die Auslastung für die 27 Vorstellungen liegt bei 100 Prozent. Bislang wurde Rigoletto – wetterbedingt – dreimal im Festspielhaus gezeigt.
„Ich bin unglaublich glücklich über den Verlauf dieser Saison. Die Besucherinnen und Besucher haben uns im wahrsten Sinne gestürmt – und zwar nicht nur am See, sondern eben auch im Haus“, so Festspiel-Präsident Hans-Peter Metzler.
Die heuer im Festspielhaus von Mariame Clément inszenierte Oper „Don Quichotte“ besuchten rund 4.600 Personen – das entspricht einer Auslastung von 99 Prozent. Auf die gleiche Quote kommt das Theaterstück „Don Quijote“ von Regisseur Jan Bosse. Dieses konnte knapp 1.600 Besucher ins Theater am Kornmarkt locken.
Bis zu 18 Prozent mehr Einnahmen als prognostiziert
„Wir haben eine hervorragende Saison hinter uns“, so auch der kaufmännische Direktor Michael Diem. Man erwarte 15 bis 18 Prozent mehr Einnahmen als budgetiert. „Damit hält die Saison 2019 mit den besten Jahren mit“, erklärte Diem, der auf die Saison daher mit „zwei lachenden und einem weinenden Auge“ blickte.
250.000 Besucher bei Bregenzer Festspielen
Am Sonntagabend gehen die 74. Bregenzer Festspiele zu Ende. Bis dahin werden laut Veranstalter rund 250.000 Menschen die einzelnen Veranstaltungen besucht haben. Das gaben die Bregenzer Festspiele am Freitag bei ihrer Bilanzpressekonferenz bekannt.
Die Entscheidung für die drei Regenabsagen – zwei sind im Budget einkalkuliert, ab der dritten deckt eine Versicherung den Ausfall – sei jeweils klar gewesen, dennoch: „15.000 Besucher unverrichteter Dinge nach Hause schicken zu müssen, das tut weh. Noch dazu ohne Umbuchungsmöglichkeit“. Man hoffe, dass diese ihren Besuch im nächsten Jahr nachholten. Für 2020 werde man neuerlich 27 See-Aufführungen ansetzen.
Sobotka begeistert
Positiv fällt auch die künstlerische Bilanz für den „Rigoletto“ aus. „Was für mich das wirklich Überwältigende ist: Wie gut ‚Rigoletto‘ als Oper und nicht nur als Spektakel am See funktioniert hat“, sagt Intendantin Elisabeth Sobotka.
Nach fünf Jahren Intendanz freut sich Sobotka auch darüber, wie gut ihre Innovation Opernstudio funktioniert, bei der sich junge Künstlerinnen und Künstler in professioneller Umgebung präsentieren können. Heuer stand Pjotr Iljitsch Tschaikowskis „Eugen Onegin“ auf dem Programm. „Da war ich heuer selbst verblüfft, dass eine so große und schwere Oper wie ‚Onegin‘ mit jungen Sängern so überzeugend – und ich behaupte, fast noch überzeugender, weil sie halt so jung sind – funktionieren kann. Das hat mich wirklich bewegt“, so Sobotka.
„Nero“ kommt 2020 nach Bregenz
Die drei Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker und das am Sonntagvormittag stattfindende Konzert des Symphonieorchesters Vorarlberg (SOV) werden zusammen auf fast 6.100 Besucher kommen. Auch hier liegt die Auslastung bei nahezu 100 Prozent. Für das SOV-Konzert sind noch Karten verfügbar.
Im nächsten Sommer wird erneut „Rigoletto“ auf der Seebühne aufgeführt. Im Festspielhaus wird die Oper „Nero“ von Arrigo Boito gezeigt. Den Spielplan für das Jahr 2020 werden die Bregenzer Festspiele voraussichtlich am 13. November präsentieren.